In dieser Episode zeige ich dir, was hinter dem Mittagstief oder auch Suppenkoma steckt, warum es auf die Hüften geht – und gebe dir natürlich auch praktische Tipps, wie du rauskommst aus der Nummer. Viel Spaß!
Du kennst das bestimmt: Du hast zu Mittag gegessen und statt voller Energie zu sein, fällst du ins sogenannte Suppenkoma. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme – nichts geht mehr. Etwas später bekommst du dann wieder Hunger oder sogar Heißhunger. Der Schokoriegel oder das Stück Kuchen zum Kaffee müssen jetzt her. Aber warum passiert das eigentlich?
Blutzuckerabfall nach einer Blutzuckerspitze!
Der erste Grund für Müdigkeit nach dem Essen ist ein sehr starker Abfall des Blutzuckerspiegels nach einer Blutzuckerspitze.
Blutzuckerspitzen entstehen, wenn du zu viel Raketenzucker auf dem Teller hattest. Das sind die Nahrungsmittel, die deinen Blutzucker in Weltrekordzeit in die Höhe treiben, z.B. eine Pizza, das schnell gekaufte Brötchen vom Bäcker oder der Schokopudding zum Nachtisch in der Kantine.
Wenn du dir an dieser Stelle einen guten Überblick verschaffen willst, welche Lebensmittel das auch noch sein können – dafür habe ich ja meine berühmt berüchtigte Zuckerwürfel-Liste entwickelt. Da findest du fein säuberlich 88 Lebensmittel aufgelistet, die dir, ganz sicher auch unbewusst, täglich die Figur verhageln, weil sie die Fettverbrennung für viele Stunden stoppen. Mit Rechentool und Zuckerbarometer, damit du auf einen Blick siehst, wo du gerade stehst.
Okay, die Bauchspeicheldrüse reagiert auf solch eine Blutzuckerspitze, indem sie sehr viel Insulin ausschüttet, um den Blutzuckerspiegel wieder in Balance zu bringen. Da die Bauchspeicheldrüse jetzt aber nicht weiß, wie viel Pizza, Brötchen oder Schokopudding noch kommen, schüttet sie lieber etwas zu viel als zu wenig Insulin aus, um ich aus der gesundheitsgefährdenden Überzuckerung herauszubekommen. Und damit meist mehr als eigentlich nötig wäre.
Und wenn du schon seit vielen Monaten, Jahren oder sogar Jahrzehnten viel Zucker in deiner Nahrung hast, reagiert die Bauchspeicheldrüse besonders nervös auf Zucker im Blut. Schließlich will sie dein Leben retten, denn ein chronisch sehr hoher Blutzuckerspiegel hätte dramatische Folgen.
Deshalb verschreibt dir dein Arzt Medikamente, wenn dein Blutzucker zu hoch ist. Im schlimmsten Fall musst du dir Insulin spritzen, weil deine Bauchspeicheldrüse bereits einen Burnout hat und das alles nicht mehr allein schafft.
Interessant ist, was nach der Blutzuckerspitze passiert. Jetzt sinkt der Blutzuckerspiegel nämlich nicht schön langsam wieder ab, wie nach einer Portion Ofengemüse, das ja auch Zucker enthält. Doch der ist ja noch eingepackt in einer Pflanzenzelle, muss vom Darm noch ausgepackt werden und deshalb steigt dein Blutzucker beim Ofengemüse im Schnecken- statt im Raketentempo an.
Der Blutzuckerspiegel nach Pizza oder Pudding sinkt nicht langsam wieder ab, sondern er fällt dir in den Keller. Wie eine Achterbahn, die nach dem steilen Anstieg wieder nach unten rast. Und sehr oft fällt er jetzt unter das Niveau, das dein Blutzucker hatte, bevor du angefangen hast, zu essen.
Das ist der Moment, in dem du ins Suppenkoma fällst! Du fühlst dich müde und schwach und kannst dich kaum konzentrieren, weil deinem Körper gerade die süßen Energiebausteine fehlen. Denn die hat dir deine übereifrige Bauchspeicheldrüse gerade fleißig aus dem Blut geholt, um die Situation in den Griff zu kriegen.
Bei solch einem niedrigen Blutzuckerspiegel gibt es jetzt eine Instanz, die Alarm schlägt bzw. Alarm schlagen muss – dein Gehirn: „Achtung, zu wenig Zucker im Blut. Es könnte Probleme mit der Energieversorgung geben. Schick diesen Menschen auf Nahrungssuche!“
Und das ist dann auch einer der Gründe, warum dir dieser Mechanismus auf die Hüften schlagen kann: Du bekommst Hunger oder Heißhungerattacken, obwohl du kurz zuvor noch gegessen hast.
Es gibt aber noch einen zweiten Grund: Nach einer Portion Raketenzucker steigt der Blutzuckerspiegel über viele Stunden immer wieder stark an, bis der Zucker aus der Mahlzeit verdaut ist. In all diesen Stunden findet keine Fettverbrennung statt.
Energieüberschuss in der Körperzelle
Es gibt einen weiteren Grund, warum Blutzuckerspitzen nicht nur nach dem Essen, sondern den ganzen Tag über müde und schlapp machen können. Nämlich dann, wenn so viel Zucker in den kleinen Kraftwerken der Körperzellen, den Mitochondrien, ankommt, dass diese völlig überfordert sind.
Stell dir deine Mitochondrien mal kurz wie kleine Kamine vor, die für die Energie in deinem Körper zuständig sind. Der Kamin funktioniert nur, wenn du die richtige Menge Brennmaterial, in diesem Fall Zucker, nachfüllst. Die Mitochondrien nehmen den Zucker auf und wandeln ihn in Energie um, die dein Körper in jeder Sekunde deines Lebens braucht.
Was passiert aber, wenn du immer wieder zu viel Zucker ins System gibst, also ständig wieder neue Blutzuckerspitzen entstehen?
Stell dir vor, du öffnest immer wieder die Ofentür zum Kamin bzw. die Tür zu deinen kleinen Kraftwerken in der Körperzelle und wirfst immer wieder neues Holz bzw. Zucker ins Feuer. Je mehr Holz du auf das Feuer wirfst, desto mehr verraucht der Raum, der Sauerstoff wird knapp und die Flammen werden schwächer. Das Feuer brennt nicht mehr effizient, sondern erstickt am Überangebot an Brennstoff.
Ähnlich ergeht es den Mitochondrien, wenn sie chronisch mit Zucker überschwemmt werden. Sie produzieren zu viel Energie auf einmal. Die überschüssige Energie, die sie nicht richtig verarbeiten können, wird in Form von Abfallprodukten und freien Radikalen freigesetzt – der „Rauch“ der Mitochondrien.
Das stört die Funktion der Mitochondrien und hindert sie daran, effizient zu arbeiten. Die Folge auch hier wieder: Du fühlst dich müde, schwach und ausgelaugt, obwohl du eigentlich genug Zucker im Blut hast.
Warum geht dir das auf die Hüften? Du brauchst ja ein gewisses Maß an Energie für deinen Tag, z.B. um dich um dich selbst zu kümmern: um dir eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten oder dich für eine Runde Sport aufzuraffen. Wenn du ständig müde bist, weil deine Mitochondrien nicht richtig funktionieren, hast du gerade genug Energie, um deinen Alltag irgendwie und ständig müde zu bewältigen.
Cortisol und der Biorhythmus
Cortisol, dein Aktivitätshormon, folgt dem sogenannten zirkadianen Rhythmus, der die natürlichen Schwankungen des Hormonspiegels im Laufe des Tages reguliert. In der Regel ist der Cortisolspiegel morgens am höchsten, um den Körper nach der Nachtruhe zu aktivieren und Energie für den Start in den Tag bereitzustellen.
Zwischen 12 und 14 Uhr beginnt er zu sinken, was allein oft schon als „Mittagstief“ empfunden werden kann. Du kannst dir sicher vorstellen, dass starke Blutzuckerschwankungen und Energiemangel in den Körperzellen diesen Mechanismus noch verstärken.
Frische, natürliche Nahrung
Achte auf eine Kombination aus guten Eiweißen, gesunden Fetten und langsam verdaulichen Kohlenhydraten (Schneckenzucker). Vermeide zuckerreiche Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und ebenso schnell wieder abfallen lassen. Schnapp dir auch gern meinen ISS DICH GLÜCKLICH! Einkaufsguide für 0€.
Bewegung nach dem Essen
Ein kurzer Spaziergang nach dem Mittagessen senkt den Blutzuckerspiegel sofort. Tageslicht wirkt besser als ein doppelter Espresso, wenn das Aktivitätshormon Cortisol jetzt absinkt.
Ausreichend Schlaf
Schlafmangel verstärkt das Müdigkeitsgefühl und kann den Cortisolspiegel durcheinanderbringen. Ausreichend Schlaf – sieben bis acht Stunden – ist wichtig, um den natürlichen Biorhythmus zu unterstützen.
Flüssigkeit
Dehydrierung kann Müdigkeit und Konzentrationsschwäche verstärken. Ignoriere bitte dein Durstgefühl nicht. Dein Körper ist darauf eingestellt, dich genau davor zu schützen. Trinke immer dann ein großes Glas Wasser, wenn du Durst verspürst. Das hält deine Zellen hydriert und unterstützt die Energieproduktion in deinen Mitochondrien. Du kannst auch Kräutertees oder Wasser mit einem Spritzer Zitrone trinken.
Powernap
Wenn der Schlafdruck zu groß wird – mach einen Powernap. Wenn du im Homeoffice arbeitest: Lege dich auf die Couch und stelle dir einen Wecker für 10-15 Minuten. Mach dir keine Sorgen, dass du nicht einschlafen kannst. Es wird dich erfrischen, auch wenn du nur für ein paar Sekunden wegnickst. Dasselbe kannst du auch auf einem Bürostuhl machen. Lehn dich zurück, schließe die Augen und entspann dich.
Zusammenfassung
Die Ursachen für das Mittagstief sind ein schneller Anstieg des Blutzuckerspiegels und eine Überlastung der Mitochondrien, die in unserem Körper für die Energieproduktion zuständig sind – durch zu viel Zucker im System. Auch das natürliche Absinken des Cortisolspiegels um die Mittagszeit trägt zur Müdigkeit bei. Mit einer ausgewogenen Ernährung, Bewegung nach dem Essen, ausreichend Schlaf und gezieltem Powernapping kannst du dem Mittagstief entgegenwirken und deine Energie wieder steigern.
Und jetzt zum Schluss und bevor ich mich verabschiede, noch ein Hinweis auf mein VIP:YOU Premium Einzelcoaching, für das ich im Jahr nur sehr wenige Plätze vergeben. Das hat den Hintergrund, dass ich mich gut auf meine Einzelcoaching-Kundinnen fokussieren möchte und ihnen in der Coaching Phase sehr viel Aufmerksamkeit schenke.
Die Plätze im März sind nun schon vergeben. Ich vergebe aber wieder zwei Plätze im April. Wenn dich die intensivste und flexibelste Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit mir interessiert findest du alle Infos HIER.
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