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Mehr InformationenWenn zu hohe Cholesterinwerte diagnostiziert werden, denken viele Frauen: „Oh, ich muss meinen Fettkonsum reduzieren!” und sparen sich Eier, Butter und leckeren Käse vom Mund ab. Ist ja auch klar! Jahrzehntelang wurde uns eingetrichtert, dass Fett der Hauptverursacher von hohen Blutfettwerten ist – doch das ist so nicht richtig.
Kleine Erinnerung: Gute Fette sind ein essentieller Makronährstoff, den unser Körper täglich braucht, beispielsweise um schöne Hormone zu bauen, um die fettlöslichen Vitamine zu verstoffwechseln oder für die Lipidschicht, also die Ummantelung unserer vielen Millionen Körperzellen.
Damit meine ich natürlich nicht Croissants und Chips, sondern zum Beispiel Avocados, Fisch und Olivenöl. Und auch für Eier, Butter und Käse gilt: freie Fahrt! Das eigentliche Problem ist nämlich all der Zucker, der sich in scheinbar gesunden Lebensmitteln wie Müsliriegeln, Orangensaft und Erdbeerjoghurt versteckt. Hinzu kommen die Teilchen vom Bäcker und das Naschen abends auf der Couch.
Das summiert sich und dein Körper wandelt jetzt all den überschüssigen Zucker, den er gerade nicht braucht und der auch nicht mehr in die Körperzellen passt, in Fett bzw. in Triglyceride um.
Diese Fettmoleküle werden in der Leber aus dem Zuckerüberschuss produziert und ins Blut abgegeben. Und ja – in den Wechseljahren reagiert der Körper besonders sensibel auf all diese Prozesse. Der Stoffwechsel wird langsamer, die Leber träger und das hormonelle Gleichgewicht instabiler. Zu viel Zucker in der Nahrung führt dazu, dass der Zucker- und Fettstoffwechsel entgleist und somit auch hohe Cholesterinwerte verursacht. Genau das wollen wir uns jetzt einmal genauer ansehen.
Zu viel Zucker führt zu einer Fettleber
Überschüssiger Zucker wird also nicht einfach ausgeschieden. Aus evolutionärer Sicht ist in unseren Genen noch tief verankert, dass Zucker ein sehr wertvoller Energiebringer ist, der weiterverarbeitet werden muss.
Wie gerade schon erwähnt, hat die Leber die Aufgabe, einen Zuckerüberschuss in eine speicherbare Form zu verwandeln – in Fett bzw. Fettmoleküle, die dann in den Blutkreislauf abgegeben werden. Die Folge ist, dass die Triglyceridwerte im Blut steigen, obwohl du gar keine fettigen Lebensmittel gegessen hast. Wird dieser Zustand chronisch, d.h. du isst regelmäßig zu viel Zucker, kann so eine Fettleber entstehen. Eine Fettleber geht oft mit hohen Cholesterinwerten einher (1).
Zusammengefasst: Nicht das Fett ist das Problem, sondern der Zucker, der zu Fett wird (2). Dieser Prozess verläuft übrigens leise und schleichend, oft über Jahre hinweg, bevor sich erste auffällige Blutwerte zeigen. Umso wichtiger ist es, die Zusammenhänge zu verstehen.
Zucker, Insulin und die gestörte Cholesterinbalance
Wenn dein Körper regelmäßig mit Zucker geflutet wird, gerät auch dein Insulinstoffwechsel aus dem Takt. Insulin, das Hormon, das Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert, ist permanent im Einsatz. Auf Dauer führt das zu einer Insulinresistenz und in der Folge zu Diabetes Typ 2.
Die Zellen reagieren immer weniger sensibel auf das Insulin Signal: Hey, mach die Tür auf und lass den Zucker rein, der Blutzuckerspiegel bleibt hoch. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, um das Problem in den Griff zu bekommen. Bis auch dieses wichtige Organ kurz vor einem Burnout ist.
Und ja – diese chronisch erhöhte Insulinausschüttung wirkt sich auch auf deinen Fettstoffwechsel aus. Insulin beeinflusst unter anderem, wie Fette im Körper transportiert, gespeichert und abgebaut werden.
Besonders deutlich zeigt sich das an den Cholesterinwerten: Ein dauerhaft hoher Zuckerkonsum führt dazu, dass sich das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin verschiebt (3). LDL, das sogenannte schlechte Cholesterin, wird nicht nur mehr, sondern verändert auch seine Struktur. Es entstehen vermehrt kleine, dichte LDL-Partikel, die als besonders gefäßschädigend gelten. Gleichzeitig sinkt das HDL, also das „gute” Cholesterin, das dabei hilft, überschüssiges Cholesterin aus dem Blut zu transportieren.
Die Folge ist, dass das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen steigt – ganz ohne Butter, Eier und Käse.
Keine Angst vor guten Fetten, wenn es um deine Cholesterinwerte geht!
Avocados, Nüsse, Samen, hochwertiges Olivenöl oder fetter Fisch enthalten wertvolle Fette, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Sie helfen dabei, das gute HDL-Cholesterin zu stabilisieren oder sogar zu erhöhen. Auch Butter oder Käse bzw. tierische Fette sind in einer natürlichen Ernährung kein Problem.
Was du eher meiden solltest, sind stark verarbeitete Fette, vor allem Transfette. Sie stecken vor allem in frittierten Lebensmitteln, Backwaren und vielen Fertigprodukten. Sie beeinflussen den Cholesterin-Stoffwechsel negativ, senken das HDL und erhöhen das LDL – und das sogar unabhängig vom Zuckerkonsum.
QUELLEN
- Kwon, Y. M., Lee, J., & Kim, D. (2021). Impact of nonalcoholic fatty liver disease on the achievement of LDL cholesterol target. The Korean Journal of Internal Medicine, 36(3), 567–576.
- Yang, Y., Zhao, X., Liu, C., Liu, H., Shi, D., Chen, Y., & Zhao, J. (2023) Dietary sugar consumption and its association with nonalcoholic fatty liver disease and liver enzymes in adults: Evidence from NHANES 2011–2016. Frontiers in Nutrition, 10, 9892833.
- Howard, B. V. (2003) Effects of insulin resistance and obesity on lipoproteins and atherosclerosis. Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology, 23(7), 1049–1056.
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