236 – Zucker-Hacks! Experiment Blutzuckermessung: Was bringt Bewegung nach einer zuckrigen Mahlzeit. (1)

Kategorie: Podcast
Wie lange dauert abnehmen?

In den nächsten Episoden lasse ich dich an meinem Blutzucker-Experiment teilhaben. Seit letztem Sommer teste ich mich durch verschiedene Raketenzucker-Mahlzeiten und kann meinen Blutzucker über einen Sensor im Arm minutengenau überprüfen.

Gleichzeitig habe ich all die Zucker-Hacks, die um die Welt gehen, getestet. Viel Spaß mit den nächsten beiden Episoden.

 

Was GENAU passiert mit dem Blutzucker, wenn ich Reis esse?

 

Welche Auswirkungen haben Bewegung oder eine Infektion auf den Blutzucker? Was ist mit all den Tricks, den Blutzucker zu senken, die seit einiger Zeit um die Welt gehen. Was passiert also, wenn ich vor dem Essen Apfelessig zu mir nehme oder das Brot nach dem Salat esse? Geht der Blutzucker nach oben, wenn ich ein paar Haferflocken esse? Was passiert, wenn ich Kaffee trinke? 

Ich führe seit letztem Sommer immer wieder Tests mit einem Sensor im Arm durch – der kontinuierlichen Glukosemessung, die nun auch für uns Laien machbar und erschwinglich ist. Die Experimente wurden von mir und meinem Mann durchgeführt. Auch ein paar der Teilnehmerinnen im ISS DICH GLÜCKLICH! Coaching haben sich anstecken lassen und sich die Sensoren bestellt.

Es ist schon ein Unterschied, immer nur drüber zu sprechen, was passiert, weil es so ja auch in den Biochemiebüchern steht. Und es dann wirklich in einer App zu sehen, wie ein Blutzuckerspiegel steigt und fällt. Ich habe die Abläufe im Körper noch mal ein Stück besser verstanden. Eines vorab: Es ist nicht immer alles nur schwarz oder weiß.

 

Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Nahrungsbestandteile!

 

Denn: Meine Experimente beziehen sich auf meinen Körper. Jeder Mensch reagiert anders auf Lebensmittel. Die Ausgangslage ist sehr individuell. Es ist ein Unterschied, ob du dich schon länger gesund ernährst oder noch ein Zuckerjunkie bist. Deine Zellen reagieren dann komplett anders auf Insulin als meine. Es ist auch ein Unterschied, ob ich ständig Snack oder ob ich mich auf z. B. 3 Mahlzeiten besinne.

In den Esspausen kann der Blutzuckerspiegel wieder sinken. Esse ich zwischendurch, kommt da keine Ruhe rein. Der Blutzucker schwankt z. B. auch mit dem Zyklus der Frau. 

Meine Körperzellen reagieren sehr sensibel auf Zucker, das heißt mein Zuckerstoffwechsel funktioniert 1a. Mein Darm ist sehr verwöhnt von all der gesunden Kost, meine Darmflora ist in einem guten Zustand. Blutzuckerspitzen sind nicht so extrem und regulieren sich schnell. Doch meine Experimente sind trotzdem sehr aussagekräftig.

 

Was bringen die Glukose-Hacks?

 

Seit rund zwei Jahren gehen die Blutzucker-Hacks um die Welt. Es sind mehrere Bücher erschienen, die ich natürlich sofort gekauft und verschlungen habe. So soll es möglich sein, die Blutzuckerkurve flach zu halten, wenn man erst das Gemüse, dann Eiweiß und Fett und erst dann das Brot isst. Den Raketenzucker zu einem Raketchen zu machen. Oder dass es die Blutzuckerkurve positiv beeinflusst, wenn man vor dem Essen Apfelessig zu sich nimmt. 

Okay, diese Tricks hat man schon immer mal irgendwo gelesen. Auch in meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass es durchaus ein Unterschied ist, ob ich die Spaghetti pur oder mit Olivenöl esse. Das Olivenöl bremst die Blutzuckerkurve ab. 

Der Unterschied, den all die neuen Bücher, Beiträge und Artikel zum Thema machten: Zum ersten Mal wurde die Möglichkeit der kontinuierlichen Blutzuckermessung beschrieben.

Einen Blutzuckersensor kannst du ganz leicht anbringen! 

Das heißt, es gibt einen Sensor, den man sich ganz leicht am Oberarm anbringen kann und der halt nicht nur für Diabetiker verschreibungspflichtig erhältlich ist, sondern für jeden! 

Wenn du mich schon ein wenig länger kennst, weißt du, wie neugierig und experimentierfreudig ich bin. Ich habe mir die Sensoren sofort gekauft, denn ich wollte vor allem eines: Wissen, wie viel dran ist, an den berühmt berüchtigten Glukose-Hacks. Meinen Mann habe ich gleich mit eingespannt. Wir nutzen dafür die FreeStyle Libre Sensoren von Abbott in Verbindung mit der App von Supersapiens. 

Über den Zucker- und Insulinstoffwechsel habe ich hier im Podcast schon sehr oft gesprochen. Und auch über Blutzuckerspitzen, die alles andere als gesund sind, wenn es diese den ganzen Tag immer wieder gibt. 

Die interessantesten Folgen zu diesem Thema sind die drei Episoden mit dem Titel „Zucker bei die Fische“ in denen ich ganz genau erklärt habe, was Blutzuckerspitzen sind und unter welchen Umständen sie deine Gesundheit gefährden können. Auch die Episoden mit Dr. Marie Prüssmann sind hier ein Ohrenschmaus. Marie hat ebenfalls Experimente mit den Sensoren gemacht und erklärt aus der Sicht einer ganzheitlich arbeitenden Ärztin, welche Probleme der Raketenzucker machen kann.

 

Wie funktionieren Blutzuckersensoren?

 

Der Sensor wird unkompliziert am Oberarm angebracht. Er hat eine winzige Nadel, die nur bis in die Gewebeflüssigkeit hineinragt, nicht ins Blut. Der Sensor misst also die Glukose in der Gewebsflüssigkeit. 

Das Anbringen des Sensors tut nicht weh (was ich erst befürchtet habe…) Man merkt es wirklich überhaupt nicht, wenn man ihn anbringt. Das Anbringen des Sensors ist kinderleicht. Der Sensor misst meinen Blutzucker Tag und Nacht in Echtzeit. Du sitzt also beim Essen und kannst minutengenau beobachten, was das, was du gegessen hast, mit deinem Blut macht. 

Und natürlich auch, was du tust: Wenn du morgens aufstehst, wenn du kalt duschst, wenn du dich bewegst, wenn du einen Infekt hast. 

Ich habe im letzten Sommer und Herbst sehr viel experimentiert und jetzt immer dann, wenn ich ein neues Gruppencoaching starte. Wenn meine Teilnehmerinnen sich Experimente zu bestimmten Nahrungsmittel oder Glukose-Tricks wünschen, mach ich das nächste Experiment und sie können live zuschauen, was passiert. 

Der Sensor ist mit einer App verbunden. Die App gibt die Blutzuckerwerte in mg Glukose/dl Gewebeflüssigkeit an.

 

Richtwerte Blutzucker (nicht Diabetiker)

 

Nüchtern: Offiziell soll der Wert unter 100 mg/dl. Mein Dozent propagiert einen gesunden Blutzuckerspiegel nüchtern bei 80-85 mg/dl. Und was soll ich sagen, genau da bewegt sich meiner.

Nach einer Mahlzeit liegen Blutzuckerspitzen offiziell bei ca. 140 mg/dl. Wenn ich mich nach dem ISS DICH GLÜCKLICH! Konzept ernähre, also wenig Raketenzucker, viel frische, natürliche Nahrung, liege ich deutlich niedriger bei 110 bis 130 mg/dl. 2 Stunden nach einer Mahlzeit sollte der Blutzucker wieder deutlich unter 140 mg/dl sein. 

Kleiner Spoiler vorab: Wenn ich Raketenzucker z.B. eine Portion Reis esse, rast mir der Blutzuckerspiegel auf den höchsten Wert, den die App anzeigt: 200 mg/dl.

Was aber genauso wichtig ist: wie gut dein Körper Schwankungen im Blutzucker regulieren kann. Wir haben das schon oft besprochen: Steigt der Blutzucker zu stark an, folgt ein starker Blutzuckerabfall, weil Insulin jetzt extrem gegenreguliert. Dein Energielevel sinkt, das berühmte Suppenkoma kommt zum Einsatz. Heißhungerattacken sind vorprogrammiert. 

Dr. Marie Prüßmann sagte mir im Interview, dass Nüchternwerte zwischen 70 und 110 mg/dl als normal angesehen werden können, da wir nicht alle Menschen über einen Kamm ziehen können. 

Ziel ist es stets, die Blutzuckerspitzen zu reduzieren.

Je mehr Blutzuckerspitzen, desto mehr muss unser Körper ausgleichen, desto öfter geht uns der Zucker auf die Hüften. Denn du weißt ja: viel Insulin über einen langen Zeitraum bedeutet, dass die Fettverbrennung über einen langen Zeitraum ausgeknockt ist. 

Der Oberwert in der App ist mit 200 mg/dl gesetzt. Der grüne Bereich bei 140 mg/dl ab dann gehts in Richtung Blutzuckerspitze. Ich habe es ein paarmal geschafft, die 200 mg/dl zu knacken, bzw. wäre der Blutzucker noch höher gegangen, wenn die App das messen würde. Eine wichtige Sache vorab: Beim Thema Abnehmen geht es nicht nur darum, wie schnell die Blutzuckerkurve nach oben geht, sondern auch, wieviel Zucker im Körper zur Verfügung gestellt wird. 

Es geht um die Geschwindigkeit, in der Zucker im Blut ankommt UND um die Menge! 

Denn egal wie viele Tricks wir anwenden, um die Blutzuckerkurve zu senken, der Körper braucht nur eine bestimmte Menge Zucker bzw. KH pro Tag. Der Rest geht auf die Hüften.

Es nützt also wenig, irgendwelche Hacks anzuwenden und trotzdem ohne Ende Raketenzucker in der Nahrung zu haben. Du isst also z. B. den ganzen Tag Kuchen, weil du vorher einen Zucker-Trick angewandt hast. Die Blutzuckerspitze wird evtl. runtergebeamt, die Menge Zucker ist aber trotzdem im Organismus gelandet. 

Doch in eine Ernährungsumstellung gehts ja nicht ständig darum, sich perfekt zu ernähren.

Es darf und sollte Ausnahmen geben. Momente, in denen wir mal alle Fünfe gerade sein lassen: an Feiertagen, auf Partys, im Restaurant oder wenn du den Geburtstagskuchen deine Kollegin nicht ablehnen willst. Und für genau diese Situationen, in denen wir ausgleichen wollen, sind ein paar Tricks, die den Blutzuckerspiegel in Schach halten, sehr hilfreich. 

Doch lass uns von vorne beginnen. 

Ich habe die Sensoren gekauft und angefangen zu experimentieren.

 

Experiment 1: Bewegung nach einer Raketenzucker-Mahlzeit

 

Am ersten Tag wollte ich es wissen. Ich ging mit meinem Mann in ein vegetarisches Restaurant. Ich wollte jetzt mal eine richtig coole Blutzuckerspitze sehen. Erleben, wie mein Blutzucker wie eine Rakete nach oben rast. Im Restaurant aß ich eine Bowl mit Reis. Vorher das leckere, warme Brot. Sehr lecker. Der Sensor ist mit einer App verbunden. Ich kann minütlich sehen, was passiert.

Die erste halbe Stunde passierte erst mal nichts. Ich hatte mehrere Stunden nichts gegessen, die Zuckerspeicher in der Muskulatur und in der Leber waren sicher komplett leer. Nun, die wurden jetzt mal schön randvoll wieder aufgefüllt. Doch dann ging es raketenmäßig ab nach oben mit dem Blutzucker. Steil bergauf ging die wilde Fahrt. Wow. Das ist schon heftig, das zu beobachten. 

Wir zahlten und machten uns zu Fuß auf den Weg nach Hause. Ein ca. 20-minütiger Fußweg. Ich hatte die App wieder im Blick. Und was soll ich sagen: Der Blutzucker ging SOFORT wieder abwärts. Die Blutzuckerkurve wurde damit positiv verändert, nämlich abgeflacht. 

Nun war der Spaziergang zu kurz, um den Raketenzucker komplett auszugleichen. 

 

Richtig heftig: Die Dauer der Blutzuckerentgleisung 

 

Später auf der Couch ging er wieder hoch. Sicher nicht so hoch wie ohne Spaziergang, doch auch noch mal in den roten Bereich. Was auch schön zu beobachten war: Der Blutzucker geht dann nicht irgendwann runter und plätschert dann im grünen Bereich vor sich hin. Er geht nach solch einem Raketenzuckerangriff immer wieder nach oben. Das liegt sicher daran, dass Nahrung nicht auf einen Schlag im Körper ankommt, sondern häppchenweise.

Die Blutzuckerkurve ging über mehrere Stunden immer mal wieder steil nach oben, um sich dann wieder zu beruhigen. Was bei mir hervorragend funktioniert: Insulin hat mir den Blutzucker nach jeder Blutzuckerspitze sehr zügig nach unten reguliert. Das Blut kursierte also nicht stundenlange in einem sehr hohen Bereich, was ja passieren kann, wenn die Zellen nicht mehr so gut auf Insulin reagieren (Insulinresistenz, Diabetes Typ2).

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