102 – Eier sind schlecht fürs Cholesterin! Wahr oder falsch? (1)

Kategorie: Podcast
Eier sind schlecht fürs Cholesterin

Leute, ich wolle einen Blogcast zu ein paar Ernährungsmythen machen. Was ist ein Ernährungsmythos? Na, so was wie Kaffee entzieht dem Körper Wasser, ein Schnaps hilft bei der Verdauung oder Eier sind schlecht fürs Cholesterin. Ich fing mit den Eiern an. Kam aufs Cholesterin und hab mich dann entschieden, allein dazu zwei Episoden zu produzieren.

Warum? Weil das Cholesterin Thema wichtig ist. Weil ich so oft verunsicherte Kundinnen und Kunden habe, die sich nicht trauen, Eier zu essen.

Weil Ärzte Eier und Butter verbieten und Medikamente verschreiben, statt nach der Ursache für ein erhöhtes Cholesterin zu suchen. Der Mythos, dass Eier der Gesundheit schaden, weil sie den Cholesterinspiegel erhöhen, ist tief in den Köpfen verankert. Es ist richtig, dass Eier viel Cholesterin enthalten!

Doch es ist schon lange klar, dass das Nahrungscholesterin den Cholesterinspiegel im Blut kaum beeinflusst. Nach dieser Episode kannst du selbst entscheiden, ob du dir in Zukunft Eier und Butter (also tierische Fette) vermiesen lässt. Und du wirst das ominöse Cholesterin kennenlernen! Alles, was damit zusammenhängt. Wir nehmen es mal ganz in Ruhe unter die Lupe.

Es lohnt sich, bei Themen, die uns immer wieder begegnen, mal ein bisschen genauer hinzuschauen. Hinter die Kulissen zu blicken. Und wieder ein Stück mehr der eigene Experte/die eigene Expertin zu werden. Also! Lasst uns mal schauen: Was ist Cholesterin überhaupt?

Was ist Cholesterin?

 

Zunächst mal: Cholesterin ist eine sehr natürliche und wichtige Substanz, die es nur in Mensch und Tier gibt. Okay! Du hast also schon irgendwo gelesen oder gehört: Lass das mit den Eiern. Die sind nicht gut für dich. Sie erhöhen das Cholesterin im Blut.

Der Hammer ist jetzt: Rund 90 % des Cholesterins stellt dein Körper sich selbst her. Also fast alles, was im Blut herum schwirrt, ist über verschiedene Mechanismen und Kreisläufe IM Körper entstanden. Und nur ca. 10 % des Cholesterins kann über die Nahrung aufgenommen werden! Also ich finde, das ist schon mal der Oberknaller.

Was wir schon mal festhalten können: Dein Körper hat sich was einfallen lassen, um immer genug Cholesterin zur Verfügung zu haben. Es ist eine wichtige Substanz. Wir brauchen Cholesterin. Doch wofür eigentlich?

 

Wofür braucht dein Körper Cholesterin?

 

Körperzellen: Aus Cholesterin wird die Zellmembran gebaut!

Das ist die Umhüllung, das Zellmembran der Körperzellen. Cholesterin sorgt dafür, dass sie stark und stabil ist. Es ist jeden Tag ein ziemliches Hin- und Her zwischen den Körperzellen.

Ständig müssen Informationen, Nährstoffe, Zellmüll ausgetauscht und durch diese Hülle transportiert werden. Ist sie nicht intakt, zu schwach oder vielleicht zu undurchlässig ist, klappt das nicht mehr so gut. Das meiste Cholesterin gibt es im Gehirn. Hier sorgt es dafür, dass die Nervenfasern gut isoliert sind und Signale ohne Probleme weitergeleitet werden können.

 

Sexualität, Kinderwunsch, Salzhaushalt, Aktivität und das Immunsystem: Aus Cholesterin werden Hormone gebaut!

Rund 20% des gesamten Cholesterins im Körper werden im Gehirn verbaut. Doch nicht nur das Gehirn ist auf Cholesterin angewiesen. Aus Cholesterin werden auch Hormone gebaut. Zum Beispiel die Sexualhormone wie Testosteron, Östrogen und Progesteron.

Oder das Aldosteron, das in der Nebenniere gebildet wird. Aldosteron reguliert den Elektrolythaushalt und hat so Einfluss auf den Blutdruck. Und dann haben wir da noch Cortisol, unser Aktivitätshormon, das auch ein äußerst wichtiger Unterstützer unseres Immunsystems ist.

 

Verdauung: Aus Cholesterin wird Gallensäure hergestellt!

Damit die Leber Galle produzieren kann, braucht sie Cholesterin als Ausgangsstoff. Galle wird gebraucht, damit wir Fette gut verdauen können. Der Darm nimmt dann rund 90 % der Gallensäure wieder auf und führt sie zurück zur Leber. Dieser Kreislauf sorgt dafür, dass nicht ständig wieder neue Gallensäure produziert werden muss, wodurch weniger Cholesterin gebraucht wird.

Das ist wieder mal ein ziemlich gut durchdachter Kreislauf, den sich unser Körper da ausgedacht hat. Und den können wir empfindlich stören.

Zum Beispiel durch einen hohen Zuckerkonsum. Es kommt erst zu Übergewicht, zu einer Insulinresistenz und später zur Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2.

Im Fettgewebe entstehen entzündliche Substanzen, das Immunsystem wird auf den Plan gerufen. Der Körper braucht mehr Cortisol, um das Immunsystem zu unterstützen. Die Leber muss verstärkt Cholesterin produzieren. Wird das alles chronisch, kann sich die Kapazität der Zellen, Cholesterin aufzunehmen erschöpfen. Jetzt erhöht sich das Cholesterin im Blut. Doch das ist nur ein Grund, warum der Cholesterinspiegel im Blut zu hoch sein kann.

Aus Cholesterin wird Vitamin D gemacht! 

Genauer gesagt mit einer Vorstufe des Cholesterins in Verbindung mit Sonnenlicht. Das ist der Knaller, oder? Ein guter Vitamin-D Spiegel ist äußerst wichtig für unserer Gesundheit. Das Vitamin-D Thema ist so groß, dass ich da tatsächlich auch mal eine Episodenreihe zu produzieren könnte.

Um den Vitamin-D Spiegel schön oben zu halten, braucht der Körper wieder: Tadaaa….Cholesterin. Auf diesem natürlichen Weg produziert sich der Körper sein Vitamin D selbst. Das Sonnenlicht trifft auf die Haut und mithilfe der Cholesterinvorstufe wird Vitamin-D synthetisiert.

Vitamin D ist ein Hormon!

Es wird bei unzähligen Mechanismen im Körper gebraucht. Sehr bekannt ist es als Transporteur des Kalziums in die Knochen. Bei einem chronischen Mangel ist Osteoporose im Alter vorprogrammiert.

Was jetzt echt interessant ist: Vitamin D und Cholesterin sind Kumpels, wenn es darum geht, Cholesterin abzubauen.

Also, der Arzt stellt einen Cholesterinmangel fest und sagt: Iss keine Eier und nimm Statine ein. Statt zu sagen: Stell in deine Ernährung um und sorge für einen ausgeglichenen Vitamin-D Spiegel im Blut. Und dann sehen wir weiter.

Es gibt auch richtig clevere Ärzte. Eine meiner Kundinnen ist Allgemeinmedizinerin und hat mir eine Patientin mit den Worten geschickt: „Die Cholesterinwerte sind erhöht. Wenn sie in drei Monaten immer noch zu hoch sind, muss ich ihnen Statine verschreiben. Gehen sie zu Frau Schumacher und versuchen sie, das erst mal selbst wieder in den Griff zu kriegen.“

Gesagt getan: Ernährung umgestellt, Bewegungsprogramm ausgetüftelt, Vitamin D Spiegel angehoben. Die Patientin ist um die Medikamente drum herum gekommen. Hat einige Kilos verloren und ist jetzt glücklich, zufrieden und gesund.

Zusammengefasst: Cholesterin ist eine nützliche, wichtige Substanz in unserem Körper. Wir brauchen es für die Schutzhüllen unserer Körperzellen, um ausreichend und gesunde Hormone zu haben, um Vitamin D bilden zu können.

Und weil Cholesterin so wichtig ist, verlässt sich unser Körper nicht darauf, dass wir es ihm zuführen. Nö! Er produziert sich rund 90 % des Cholesterins, das er braucht selbst. Nur ca. 10 % des Gesamtcholesterins kann überhaupt über die Nahrung aufgenommen werden. Und: Der Körper ist dann auch noch in der Lage, überschüssiges Cholesterin loszuwerden.

Und warum noch mal sollen wir jetzt keine Eier essen?

Wir werden das weiter untersuchen. Doch ich denke, für diese Folge war das erst mal genug Input.

Mein Tipp: Hör sie dir in ein paar Tagen ein zweites Mal an. Oder lies dir den Blog nochmal durch. Mach ich auch immer so, wenn ich Mechanismen im Körper durchdringen will, um sie besser zu verstehe. Je aufgeklärter wir durch Leben gehen, desto gesünder bleiben wir.

In der nächsten Episode schauen wir uns an, was „gutes“ und „böses“ Cholesterin ist und wie viele Eier du nach neuester Studienlage unbedenklich essen kannst.

Shownotes

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