258 – Stille Entzündungen! Wie sie Gesundheit & Körpergewicht beeinflussen (2)

Kategorie: Podcast
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Was stille Entzündungen befeuert

 

Die Entzündung, als lebensnotwendige Antwort des Immunsystems auf einen schädigenden Reiz, ist eine fein ausgeklügelter Balanceakt zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Botenstoffen im Körper.

Wird dieses Gleichgewicht zu Gunsten der entzündungsfördernden Kräfte gestört, kann es sein, dass Entzündungsprozesse nicht vollständig abgeschaltet werden, unterschwellig weiterlaufen und chronisch werden.

Eine häufige Ursache stiller Entzündungen ist eine Kombination aus falscher Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Stress. Womit wir wieder bei dem wären, was wir hier im Podcast seit über 250 Episoden besprechen.

 

Dauerstress

 

Dauerstress führt dazu, dass der Körper ständig das Aktivitätshormon Cortisol ausschüttet. Dabei handelt es sich um eines der wichtigsten entzündungshemmenden Hormone im Körper. Wenn wir früher in Kampf- oder Fluchtsituationen waren, war es wichtig, dass wir jetzt nicht auch noch krank werden.

Wenn es aber chronisch ausgeschüttet wird, verliert es irgendwann diesen Effekt. Die Zellen reagieren, ähnlich wie bei der Insulinresistenz, nicht mehr auf das Hormon Cortisol.

 

Viszerales Bauchfett

 

Viszerales Fettgewebe ist das Fett, das sich um die inneren Organe im Bauchraum ansammelt. Im Gegensatz zu subkutanem Fett, das sich direkt unter der Haut befindet, beeinflusst viszerales Fettgewebe den Stoffwechsel und kann Substanzen produzieren, die zu Entzündungen im Körper führen können.

Hier kommen ein paar Mechanismen, wie viszerales Fettgewebe zu chronischen bzw. auch stillen Entzündungen beitragen kann.

1. Freisetzung von entzündlichen Zytokinen: Viszerales Fettgewebe kann entzündliche Zytokine wie Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha) und Interleukin-6 (IL-6) freisetzen. Diese Zytokine können die Aktivierung von Immunzellen stimulieren und chronische Entzündungsreaktionen im Körper fördern.

2. Freisetzung von Adipokine: Adipokine sind Hormone und chemische Botenstoffe, die vom Fettgewebe produziert werden. Bestimmte Adipokine, wie das C-reaktive Protein (CRP) und das Leptin, können entzündliche Prozesse im Körper fördern und zur Entwicklung von chronischen Entzündungen beitragen.

3. Insulinresistenz: Viszerales Fettgewebe ist eng mit der Entwicklung von Insulinresistenz verbunden, bei der die Zellen des Körpers nicht mehr richtig auf Insulin reagieren. Insulinresistenz kann chronische Entzündungen fördern, indem sie die Freisetzung von entzündlichen Zytokinen erhöht und den Stoffwechsel des Körpers stört.

4. Oxidativer Stress: Viszerales Fettgewebe kann die Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) erhöhen, die zu oxidativem Stress führen können. Oxidativer Stress kann Entzündungen fördern und das Gewebe schädigen.

5. Makrophageninfiltration: Viszerales Fettgewebe kann Makrophagen, eine Art von Immunzellen, anziehen und zu einer erhöhten Infiltration von Makrophagen führen. Diese Makrophagen können entzündliche Substanzen freisetzen und zur Entstehung von chronischen Entzündungen beitragen.

6. Dysregulation des Immunsystems: Viszerales Fettgewebe kann das Immunsystem dysregulieren und eine chronische niedriggradige Entzündung verursachen. Dies kann zu einer gestörten Kommunikation zwischen Immunzellen führen und die Entzündungsreaktionen im Körper verstärken.

Die chronischen Entzündungen, die durch viszerales Fettgewebe verursacht werden, stehen in Verbindung mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen, wie zum Beispiel metabolischem Syndrom, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten. Die Reduzierung des viszeralen Fettgewebes durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Gewichtsmanagement kann dazu beitragen, das Risiko chronischer Entzündungen zu verhindern.

 

Schlechtes Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis

 

Entzündungsfördernde Ernährung: Unsere moderne Ernährung weist ein ungünstiges Omega-3 zu Omega-6 Fettsäurenverhältnis auf. Häufig überwiegt der Konsum von Omega-6 Fettsäuren deutlich. Während Omega-3 Fettsäuren an der Bildung antientzündlicher Botenstoffe beteiligt sind, werden dagegen aus Omega-6 Fettsäuren entzündungsfördernde Botenstoffe gebildet.

Ich habe hier im Podcast schon sehr oft darüber gesprochen, wie wichtig ein ausgewogenes Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis ist. Springe dazu gerne noch mal in die Episoden „Wie Fett gesund & schlank macht“ oder „Fit mit Fett“.

 

Endotoxine

Lipopolysaccharide (LPS), auch als Endotoxine bezeichnet, sind Bestandteile der äußeren Membran von bestimmten Bakterien. LPS können bei Vorliegen einer Infektion oder bei einem Ungleichgewicht der Darmflora in den Blutkreislauf gelangen.

LPS sind potente Entzündungsmediatoren und können eine starke immunologische Reaktion hervorrufen. Wenn LPS in den Blutkreislauf gelangen, können sie eine Aktivierung des Immunsystems auslösen und die Produktion von entzündlichen Zytokinen wie Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha), Interleukin-1 (IL-1) und Interleukin-6 (IL-6) stimulieren.

In Bezug auf stille Entzündungen kann die erhöhte Präsenz von LPS im Körper zu einer chronischen, niedriggradigen Entzündungsreaktion führen. In einigen Fällen kann eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand, auch als „Leaky Gut“ bezeichnet, auftreten. Dies kann dazu führen, dass LPS aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen und somit eine systemische Entzündungsreaktion auslösen.

Die chronische Exposition gegenüber LPS und die damit verbundene Entzündungsreaktion stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Gesundheitsproblemen, wie metabolischem Syndrom, Insulinresistenz, Fettleibigkeit, kardiovaskulären Erkrankungen und Lebererkrankungen.

Die Verringerung der LPS-Belastung kann daher helfen, stille Entzündungen zu reduzieren. Maßnahmen zur Verbesserung der Darmgesundheit und des Gleichgewichts der Darmflora.

 

Unterschied zu akuten Entzündungen

 

Niedriggradige Entzündungen unterscheiden sich in ihrer Natur deutlich von akuten Entzündungen. Während akute Entzündungen als direkte und sichtbare Reaktion auf Verletzungen oder Infektionen auftreten, sind niedriggradige Entzündungen subtiler und weniger offensichtlich.

Akute Entzündungen werden vom Immunsystem als natürliche Schutzreaktion aktiviert, um Gewebe zu heilen und Krankheitserreger zu bekämpfen. Sie gehen in der Regel mit Schwellung, Rötung, Schmerzen und Hitzeentwicklung einher und sind zeitlich begrenzt. Sobald die Verletzung geheilt ist oder die Infektion abklingt, klingt auch die Entzündung ab.

Niedriggradige Entzündungen hingegen sind langanhaltende, chronische Entzündungsreaktionen, die oft über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg andauern können. Sie verlaufen subtiler und können im Körper oft unbemerkt bleiben, da sie keine deutlichen Symptome oder sichtbare Anzeichen aufweisen.

Ein Grund für die subtile Natur niedriggradiger Entzündungen liegt darin, dass sie nicht von einer starken Freisetzung von Entzündungsmediatoren begleitet werden, wie es bei akuten Entzündungen der Fall ist. Stattdessen ist die Entzündungsreaktion bei niedriggradigen Entzündungen schwach und von geringerer Intensität. Dies macht sie schwerer zu erkennen und zu diagnostizieren.

Niedriggradige Entzündungen können verschiedene Gewebe und Organe im Körper betreffen, darunter das Fettgewebe, den Darm, das Gehirn oder die Blutgefäße. Sie werden oft durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst, wie eine unausgewogene Ernährung, chronischer Stress, Schlafmangel, Bewegungsmangel und Umweltbelastungen.

Da niedriggradige Entzündungen keine akuten Symptome aufweisen, können sie im Körper schleichend Schaden anrichten. Sie können den Stoffwechsel beeinflussen, die Insulinempfindlichkeit verringern und zu Insulinresistenz führen. Dies kann das Risiko für Stoffwechselstörungen, wie Typ-2-Diabetes, erhöhen.

Darüber hinaus sind niedriggradige Entzündungen mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen verbunden, darunter Herzerkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, chronische Schmerzen, Autoimmunerkrankungen und sogar Krebs. Sie können auch den Alterungsprozess beschleunigen und das Immunsystem schwächen.

Die Unterscheidung zwischen niedriggradigen Entzündungen und akuten Entzündungen ist wichtig, da sie unterschiedliche Herangehensweisen an Diagnose, Behandlung und Prävention erfordern. Während akute Entzündungen in der Regel medizinische Intervention erfordern, konzentriert sich die Behandlung niedriggradiger Entzündungen auf die Identifizierung und Bekämpfung der zugrunde liegenden Ursachen sowie auf eine gesunde Lebensweise, die Entzündungen reduziert.

 

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