Leute, die 300. Episode. Ich fasse es nicht. Im Oktober 2018 habe ich mit diesem Podcast angefangen. Es war ein Sprung ins kalte Wasser und ich glaube, man hört mir in den ersten Folgen auch an, dass ich noch etwas unsicher war. Das hat sich im Laufe von sagenhaften fast 6 Jahren geändert, sicher auch, weil ich dieses Format liebe.
Ich schiebe es immer ein wenig auf meinen Wunsch, den ich als junge Frau hatte: Schauspielerin zu werden. Der Podcast ist so etwas wie eine Bühne, auf der ich auftrete, um dir da draußen zu helfen, deine Gesundheit auf ein neues Level zu heben und deine Pfunde mit Leichtigkeit zu verlieren.
In den ersten zwei Jahren habe ich den Podcast komplett allein organisiert und für eine 40-minütige Episode ca. 8 Stunden pro Woche investiert. Es gehört halt einiges dazu! Zunächst muss ich mir ein Thema überlegen. Dann ein Skript schreiben, an dem ich mich orientieren kann, um der Episode eine gewisse Struktur zu geben. Oft muss ich auch recherchieren, damit das, was ich erzähle, Hand und Fuß hat, und dann die Folge einsprechen.
Das Audio wird noch geschnitten, da bin ich sehr pingelig. Das Ergebnis soll flüssig und angenehm für die Ohren meiner Hörerinnen klingen. Die Musik am Anfang und am Ende der Episode wird eingefügt. Im nächsten Schritt wird die Episode auf eine Plattform hochgeladen, von wo aus sie auf den verschiedenen Podcast-Apps abgespielt werden kann.
Natürlich gibt es immer auch eine Beschreibung der Episode in den Shownotes und ich mache noch etwas, was nicht üblich ist und natürlich noch mehr Arbeit macht: Fast alle Episoden können in einem Blogbeitrag unter dem Audio auf meiner Website nachgelesen werden. Ich nenne das gerne Blogcast: Du kannst die Inhalte durchlesen oder anhören.
Seit 2020 habe ich das Schneiden und Hochladen der Inhalte an meine Assistentin Vanessa ausgelagert, was eine große Erleichterung für mich ist. So kann ich mich noch besser auf die Inhalte und die Produktion konzentrieren.
So, das war mal ein kleiner Ausflug in meine Arbeit als Podcasterin. Nun zu den Themen dieser Episode.
Abnehmen?! Trotz Lipödem, Antidepressiva, Wechseljahren oder Hashimoto?
Es gibt diese eine bange Frage, die mir oft gestellt wird: Gibt es überhaupt eine Chance, dass ich meine Wunschfigur wieder erreiche? Wenn ich ein Lipödem habe, wenn ich Antidepressiva nehme, wenn ich eine Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto habe oder in den Wechseljahren bin?
Die kurze Antwort lautet: Ja!
Und ich werde die ausführliche Antwort für diese vier Grundprobleme in dieser Episode für dich zusammenfassen. Und auch wenn es bei dir um eine andere Befindlichkeitsstörung geht – du wirst sehen: Am Ende des Tages geht es immer um diese vier ISS DICH GLÜCKLICH! Säulen, die den Körper unglaublich unterstützen und so vieles möglich machen: Achtsamkeit & Selbstfürsorge, ein gesunder Biorhythmus und damit ein ausgeglichener Hormonhaushalt, Ernährung und Bewegung.
Kleiner Spoiler vorweg: Ich habe oft Teilnehmerinnen mit den genannten und vielen anderen Befindlichkeitsstörungen im Coaching, kann also aus dem Vollen schöpfen, was meine Erfahrungen damit angeht.
Das Lipödem, die Schilddrüse und die Wechseljahre wurden in meine Podcast-Show schon behandelt. Die Tatsache, dass ein Antidepressivum verhindern kann, dass die Pfunde purzeln, haben wir bisher noch nicht besprochen.
Im letzten ISS DICH GLÜCKLICH! Camp gab es zwei Frauen, die Psychopharmaka genommen haben und trotzdem ordentlich abgenommen haben. Eine meiner Einzelcoaching-Kundinnen, die ein Antidepressivum nehmen muss, hat ebenfalls jede Menge Kilos verloren. Du kannst dir sicher vorstellen, wie glücklich die Frauen aus dem Coaching gekommen sind.
Was die Einnahme von Antidepressiva betrifft, kommuniziere ich mit meinen Teilnehmerinnen vor der Buchung natürlich sehr transparent, dass es im Coaching in erster Linie darum geht, Körper und Geist zu unterstützen, mit all den Tools, die das ISS DICH GLÜCKLICH! Coaching bietet. Dies ist dann der Ausgangspunkt für weitere Ziele, wie zum Beispiel eine Gewichtsreduktion.
Unser Hormon-Mobilé
Und genau das ist der Ansatz bei vielen Befindlichkeitsstörungen. Zunächst muss ein aus dem Gleichgewicht geratener Hormonstoffwechsel wieder ins Lot gebracht werden. Das erreichen wir, indem wir unsere Masterhormone Insulin, Cortisol und Melatonin wieder in Balance bringen. Stell dir dein Hormonsystem wie ein Mobilé vor. Ein Mobilé ist ein frei hängendes, ausbalanciertes, leichtes Gebilde, das sich schon durch einen leichten Luftzug bewegt. Genauso ist es mit unserem Hormonsystem.
Wenn eine Hormon ins Gleichgewicht kommt, bringt es alle anderen Hormone wieder ein Stück in Balance. Gerät ein Hormon dem Gleichgewicht, zieht es alle anderen Hormone mit sich.
Der Begriff Masterhormone sagt aus, dass es sich um sehr gewichtige, einflussreiche Hormone handelt: Insulin steuert den Zucker- und Fettstoffwechsel, Cortisol ist unser Aktivitätshormon und steuert Stressreaktionen, Melatonin ist einerseits eines unserer stärksten Antioxidantien, 50-mal stärker als Vitamin C und maßgeblich an unserem Schlafrhythmus und auch an der nächtlichen Fettverbrennung beteiligt.
Die Wechseljahre
Kommen wir noch einmal auf die vier Grundprobleme zurück. Zum Beispiel die Wechseljahre.
In den Wechseljahren zu sein bedeutet, dass unsere weiblichen Sexualhormone aus dem Gleichgewicht geraten, ein ganz natürlicher Vorgang, an dem nichts Schlimmes ist. Es sei denn, alle anderen Hormone geraten auch aus dem Gleichgewicht. Insulin kämpft wie verrückt gegen große Mengen Zucker in der Nahrung, Cortisol ist ständig gefordert, weil wir chronisch unter Stress stehen, Melatonin hat keine Chance, in einen gesunden Rhythmus zu kommen, weil wir einfach nicht lange oder tief genug schlafen.
Das Lipödem
Ähnlich verhält es sich beim Lipödem. Das Lipödem ist genetisch bedingt und wird vor allem durch starke Hormonschwankungen in der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren ausgelöst. Keine Frau auf dieser Welt kann etwas dafür, wenn diese Fettstoffwechselstörung bei ihr ausbricht.
Verschlimmert wird das Problem unter anderem durch Wassereinlagerungen, die entstehen, wenn zu viel Raketenzucker im Spiel ist. Um Zucker in die Zellen einschleusen zu können, benötigt der Organismus Wasser an der Körperzelle. Isst du viel Raketenzucker, kommt es zu vermehrten Wassereinlagerungen. Diese können schmerzhaft auf die vom Lipödem betroffenen Körperteile drücken.
Wenn dir der Begriff Raketenzucker gerade noch fremd ist, lade dir doch gerne für 0€ meine berühmt, berüchtigte Zuckerwürfelliste runter.
Chronische Blutzuckerspitzen führen über das Hormon Insulin, das in der Folge in hohen Mengen im Blut zirkuliert, nun on top zum Erliegen des Fettstoffwechsels und damit zusätzlich zum Lipödem zu Übergewicht.
Spring hier gerne auch in die Episode 289 zurück, in der ich auf die Unterschiede zwischen einem Lipödem und Übergewicht eingegangen bin.
Chronischer Stress erschwert das Abnehmen zusätzlich, weil viel Cortisol im Spiel ist, das noch mehr Insulin lockt. Zu wenig Schlaf führt bei allen Menschen zu Energiemangel und Heißhungerattacken und damit auch wieder zu einer Gewichtszunahme. Denn Melatonin gerät aus dem Gleichgewicht, was die nächtliche Fettverbrennung stört und die Sättigungs- und Appetithormone Leptin und Ghrelin aus dem Takt bringt.
Die Schilddrüsen-Unterfunktion
Werfen wir einen Blick auf die Schilddrüsenunterfunktion. Wenn die Schilddrüsenhormone aus dem Gleichgewicht geraten sind, ist es ebenfalls sinnvoll, alle anderen Hormone ins Gleichgewicht zu bringen. Ich habe Klientinnen erlebt, die ihre Schilddrüsenmedikamente auf die Hälfte reduzieren konnten, weil sie durch ihre Ernährungsumstellung und gesündere Lebensweise die Schilddrüse so unterstützt haben, dass sie fast von selbst wieder wusste, was zu tun ist.
Depressionen und Antidepressiva
Nun zu den Frauen, die Antidepressiva einnehmen. Häufige Nebenwirkungen von Psychopharmaka sind Auswirkungen auf den Stoffwechsel (1). Dazu gehören vor allem Gewichtszunahme durch Appetitsteigerung, Fettstoffwechselstörungen und Störungen des Zuckerstoffwechsels (2). Welche Hormone geraten da aus dem Takt: Wieder Ghrelin und Leptin, die Hunger- und Sättigungshormone, sowie Insulin, das den Zuckerstoffwechsel regelt.
Und auch Depressionen an sich können zu Veränderungen von Appetit und Körpergewicht führen (3)(4). Ich habe mehrere Studien zu diesem Thema unter diesem Beitrag verlinkt. Aus den Untersuchungen der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen geht auch hervor, dass eine Verallgemeinerung im Sinne von „alle Antidepressiva machen dick“ nichtzutreffend ist.
Die ISS DICH GLÜCKLICH! Methode
Bei der ISS DICH GLÜCKLICH! Methode geht es unter anderem darum, den Zucker- und Fettstoffwechsel in einen gesunden Rhythmus zu bringen bzw. den Körper wieder in die Lage zu versetzen, flexibel mit beiden Energiebausteinen umgehen zu können. Den Hybrid, den wir haben, auch zu nutzen – also die Möglichkeit, Zucker UND Fett nutzen zu können, statt immer nur auf Zucker zu fahren.
Und all dies ist ganz sicher einer der Gründe, warum ich immer wieder Kundinnen im Coaching habe, die trotz Antidepressiva, Wechseljahre, Lipödem oder einer Schilddrüsenunterfunktion ihr Körpergewicht deutlich reduzieren konnten.
So, ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Episode eine ordentliche Portion Mut einflößen und dir zeigen, dass alles machbar ist.
Voraussetzung dafür ist, dass wir unserem Körper wieder mehr von dem geben, was er erwartet: Regelmäßige Aufenthalte im Freien, bei Tageslicht. Bewegung, die du in deinen Alltag integrierst. Frische, natürliche Nahrung, die dich mit Eiweiß, guten Fetten, Kohlenhydraten aus Gemüse, Salat und Obst, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgen. Pausen, von Zeit zu Zeit den Stresspegel senken, um dem Körper ein kleines Erholungsfenster zu geben.
Falls du dir meine Unterstützung auf diesem Weg wünschst: Bald startet mein Erfolgs-Abnehm-Coaching ISS DICH GLÜCKLICH! Herbstcamp. Bereits Ende August öffne ich die Türen für meine Frühbucherinnen, die sich dann schon ein paar Wochen vor dem offiziellen Start ein wenig eingrooven können.
In einer der nächsten Folgen werde ich auch wieder eure Fragen beantworten. Zum Beispiel, wie kann ich eine Fettleber wieder loswerden oder was sollte in einer Mahlzeit sein, damit ich gut und lange satt werde.
Quellen:
- https://www.ernaehrungsmedizin.blog/2018/06/20/gewichtszunahme-durch-psychopharmaka/
- (1) https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-50333-1#otherversion=9783662503331e-durch-psychopharmaka/
- (2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4902917/
- (3) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24485498/
- (4) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25981499/
