247 – Was ein stabiler Blutzuckerspiegel kann (3): Migräne verhindern (1)

Kategorie: Podcast
Wie lange dauert abnehmen?

In den nächsten beiden Episoden geht’s um den Zusammenhang zwischen deinem Blutzuckerspiegel und Migräne. Wir schauen uns an, wie du Migräne-Attacken lindern oder sogar ganz verhindern kannst, wenn dein Blutzuckerspiegel chillt.

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NEUER WORKSHOP! HAPPY! NOT HUNGRY – Hungerattacken und emotionalen Heißhunger stoppen! 

Am DI 18.04. um 19:00 Uhr gebe ich ein kostenloses Webinar mit dem Namen HAPPY! NOT HUNGRY.  Untertitel: Wie du es schaffst, Hungerattacken und emotionalen Heißhunger zu stoppen!

Für Frauen in den Wechseljahren – und allen, die sich ihre Wunschfigur zurückerobern wollen.

In diesem funkelnagelneuen Workshop lernst du, wie Heißhunger und emotionaler Heißhunger entstehen, was passiert, wenn du deinen Körper chronisch großen Zuckermengen aussetzt und vor allem, wie du wieder rauskommst aus der Nummer. Melde dich am besten gleich HIER an, damit du das nicht verpasst.

Falls du nicht live dabei sein kannst – der Workshop steht dir ein paar Tage als Aufzeichnung zur Verfügung.

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Es sind immer wieder Frauen im ISS DICH GLÜCKLICH! Coaching, die unter Kopfschmerzen bis hin zu schweren Migräneattacken leiden. Diese Episode entsteht auch, weil ich immer wieder erleben darf, wie sich diese die Lebensqualität doch sehr beeinträchtigenden Befindlichkeitsstörungen bei meinen Teilnehmerinnen in Luft aufgelöst haben. 

In einer Runde im letzten Jahr gab es gleich zwei Teilnehmerinnen mit regelmäßigen Migräneattacken, die sich nach ein paar Wochen ISS DICH GLÜCKLICH! Ernährung und Lifestyle drastisch reduziert haben. Tanja, eine der beiden, sagte mir: Daniela, ich trau mich das gar nicht zu sagen, weil ich Angst habe, dass sie dann wiederkommen – aber meine Migräneattacken sind weg.

 

Teilnehmerin Tanja: Ich habe keine Migräne-Attacken mehr!

 

Sie beschrieb mir dann, wie eine Migräneattacke bei ihr bis dahin mehrmals pro Monat abgelaufen ist: „Ich musste mich dann im Keller in vollkommender Dunkelheit auf den kühlen Boden legen, anders hätte ich das gar nicht ausgehalten.“ Du kannst dir sicher vorstellen, wie glücklich bin, wenn ich solche Erfolgsstory höre. Wenn die Frauen wegen einer Gewichtsreduktion bei mir sind und auf dem Weg solch tolle Dinge passieren. Was dann ja auch wieder hilft, das Gewicht zu reduzieren!

Rund 80% meiner Teilnehmerinnen geben an, dass sie regelmäßig Kopfschmerzen oder Migräne habe. Grund genug, hier im Podcast mal auseinander zu bröseln, was die Ernährung bzw. der Zucker im Blut damit zu tun haben kann.

 

Migräne und der Zuckerstoffwechsel

 

Eine wichtige Sache vorweg: Migräne hat viele Gesichter. Betroffene leiden unter meist unter tagelangen hämmernden Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit und müssen sich, wie mein Teilnehmerin Tanja, in einen dunklen Raum zurückziehen. 

Studien zeigen (1), dass der Zuckerstoffwechsel eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Migräne-Attacken spielt. Wissenschaftler habe Zusammenhänge zwischen hohen Blutzucker bzw. Insulinspiegeln und Migräne festgestellt. Besonders stark schwankende Blutzuckerreaktionen nach dem Essen können auf mehreren Ebenen Migräneanfälle fördern. 

In weiteren wissenschaftlichen Studien (2) konnte nachgewiesen werden, dass eine niedrig-glykämische (auf gut deutsch: wenig Raketenzucker) Ernährung, die den Blutzucker niedrig und stabil hält, eine effektive Migräneprophylaxe sein kann, also Migräne-Attacken vorbeugen kann.

 

Löst zu viel oder zu wenig Zucker Kopfschmerzen & Migräne aus?

 

Eine Frage die oft gestellt wird. Beides ist richtig. Doch beides geschieht, weil zu viel Zucker in der Nahrung ist. Klingt zunächst paradox, doch du weißt ja schon, dass Blutzuckerspitzen immer auch einen starken Blutzuckerabfall zur Folge haben. Lasst uns das mal genauer anschauen. 

Starke Blutzuckerschwankungen können auf drei unterschiedlichen Ebenen Migräne-Attacken fördern:

 

1. Energiedefizit im Gehirn – wegen Zucker!

 

Wir haben das schon oft besprochen: Nach bestimmten Lebensmitteln kann es zu einem besonders starken Anstieg des Blutzuckers kommen. Ich sage nur: Raketenzucker! Den Ablauf kennst du schon: 

Deine fleißige Bauchspeicheldrüse schüttet eine große Menge Insulin aus, um den Zucker zuverlässig aus dem Blut zu schaufeln und in die Zellen zu schleusen. Durch die großen Menge Insulin im Blut kann es im Anschluss zu einer Unterzuckerung, d.h. zu einem Blutzuckerabfall kommen. Das kann so weit gehen, dass der Blutzucker sogar unter das Niveau vor dem Essen fällt (3) 

Diese Unterzuckerung durch den Blutzuckerabfall kann zu einem Glukose- und damit Energiedefizit im Gehirn führen. 

Und genau dieser Energiedefizit kann eine Migräneattacke auslösen (4). Wissenschaftler konnten in Studien zeigen, dass der Migräne-Anfall in diesem Moment wie ein Schutzmechanismus des Gehirns wirkt: Es möchte den Organismus in den Energiesparmodus zwingen, Rückzug und Ruhe einfordern. (5). 

Dazu musst du noch wissen, dass dein Gehirn 25% der Energie bzw. des Zuckers im Körper verbraucht. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es sich was einfallen lassen muss, wenn durch den aus dem Ruder gelaufenen Zuckerstoffwechsel dem Gehirn signalisiert wird: Blutzuckerabfall! Akuter Energiemangel.

 

Eine Migräne-Attacke kann eine Schutzreaktion des Körpers sein!

 

Das Gehirn ist DIE Schaltzentrale in deinem Körper. Wenn die nicht mehr funktioniert bzw. keine Energie mehr bekommt, geht der Ofen aus. Solche radikalen Schutzmechanismen kennst du auch, wenn es Bakterien oder Viren in deinem Körper gibt. z.B. die Grippe oder Corona.

Die Reaktion ist ähnlich: Dein Immunsystem zwingt dich in die Ruhe „Leg dich hin und warte, bis ich das Problem gelöst habe“. Das Immunsystem braucht jetzt alle Energie, die es kriegen kann. Im Fall der Migräne heißt es: Ich knock dich aus, bis ich mir sicher sein kann, dass es wieder genug Energie zum Überleben gibt. 

Was passierte bei meinen Teilnehmerinnen Tanja im Coaching? Wir haben dafür gesorgt, dass der Blutzuckerspiegel chillt. Dadurch gab es keine Blutzuckerspitzen mehr – und eben auch kein Blutzuckerabfall. 

Wie hoch der Blutzucker steigt und anschließend fällt, ist abhängig von mehreren Faktoren und kann individuell ganz unterschiedlich sein.

Es kommt auf die Menge des Zuckers im Lebensmittel an, auf die Menge des Lebensmittels, das gegessen wird und auch darauf, wie viele Probleme der Körper gerade hat, weil es z.B. schon eine Insulinresistenz bzw. Diabestes Typ 2 gibt. Ein Körper, der bereits über Monate und Jahre hohen Zuckermengen ausgesetzt ist reagiert noch sehr viel drastischer als ein Körper, der hier und da mal eine Blutzuckerspitze regeln muss. 

Es geht aber noch weiter. Denn ich habe gerade ja von 3 Ebenen gesprochen, auf denen die Migräne-Attacke durch Blutzuckerspitzen ausgelöst werden kann.

 

2. Hohe Blutzuckerspiegel können Entzündungsprozesse im Gehirn fördern

 

In den Episoden „Zucker bei die Fische“ habe ich dir genau auseinandergebröselt, was passiert, wenn wir den ganzen Tag über immer wieder Blutzuckerspitzen produzieren – indem wir schlichtweg viel zu viel Raketenzucker in der Nahrung haben. Also Zucker, der den Blutzuckerspiegel wie eine Rakete nach oben schießt. 

Ich verlinke dir die Episoden im Beitrag zu dieser Episode. Die „Zucker bei die Fische“ Episoden starten HIER mit dem 1. Teil (von 4).
https://daniela-schumacher.de/blutzucker-glukose

Bei einem Migräneanfall weiten sich die Blutgefäße im Gehirn, Entzündungsprozesse werden in Gang gesetzt und bilden Stoffe, die einen Schmerzreiz auslösen können. 

Kleine Erinnerung: Eine Entzündung ist zunächst mal nichts Schlimmes. Jede Heilung beginnt mit einer Entzündung. Stell dir eine Reihe Dominosteine vor. Die Entzündung ist der erste Stein, der umkippt und die Heilung startet. Der Entzündungsprozess ruft das Immunsystem herbei: Hallo Immunsystem, wir haben ein Problem! Komm vorbei und löse das.

 

Eine Entzündung aktiviert das Immunsystem!

 

Ab einem gewissen Schwellenwert kann sich der Schmerzreiz als Migräneattacke äußern (6) Durch die erweiterten Blutgefäße im Gehirn ist die Verschlimmerung des Schmerzes bei Bewegung ein typisches Migränesymptom. Durch Aktivität wird mehr Blut durch den Körper und durch die schmerzende Hirnregion gepumpt. Dein Kopf scheint zu explodieren.

Zusammengefasst: Bei einer Migräneattacke können entzündliche Prozesse im Gehirn gestartet werden. Starke Blutzuckerreaktionen nach dem Essen können nachweislich auf recht komplexe Weise entzündliche Prozesse im gesamten Körper fördern (7). 

Du hast von mir bestimmt auch schon den Begriff postprandiale Entzündungsreaktion, die physiologisch völlig normale Entzündungsreaktion nach einer Mahlzeit gehört. Und zwar im Zusammenhang mit der Mahlzeitenfrequenz. Es gibt sowieso eine kleine Entzündungsreaktion im Körper – nach jeder Mahlzeit. Es ist evolutionär festgelegt, dass unser Körper superschnell auf z.B. eine Vergiftung (z.B. Fischvergiftung, giftige Beeren) reagieren kann.

Und damit dieser ganze Entzündungsprozess nicht erst in Gang gesetzt wird, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist bzw. du an der Fischvergiftung gestorben bist, ist das Immunsystem durch diese kleine Entzündungsreaktion schon längst vor Ort, wenn das Gift in den Körper gelangt. Dieser Mechanismus sichert uns so seit vielen Millionen Jahren das Überleben.

 

Was war zuerst da: Blutzuckerspitzen oder Entzündungen?

 

Es ist wieder diese Henne oder Ei Sache. Gab es erst den Migräneanfall durch die starken Blutzuckerschwankungen, dann die geweiteten Blutgefäße mit der darauffolgenden Entzündungsreaktion, die eine ganz normale postprandiale Entzündungsreaktion noch verstärkt ODER:  ist zuerst die Entzündung da, weil die postprandiale Entzündungsreaktion nach einer ungesunden, bzw. sehr zuckrigen Mahlzeit sehr viel stärker ausfällt als nach Gemüse, Salat und Hühnchen?

Fakt ist: je gesünder unsere Nahrung, desto sanfter die Reaktion. Du spürst das ganz leicht selbst nach. Beobachte mal dein Mittagstief nach einer Pizza vs. nach einem Stück Fisch mit Gemüse. Du hast durch die postprandiale Entzündungsreaktion nach beiden Mahlzeiten ein Mittagstief. Nach der Pizza lang und tief, nach dem Fisch kurz und niedrigschwellig. Auch hier kannst du wieder gut erkennen, dass dein Körper dich zur Ruhe zwingen will, um das Problem „viel zu viel Zucker im Blut“ in Ruhe zu lösen. 

 

Zusammenfassung bis hierher:

 

1. Ebene: Starker Blutzuckerabfall
2. Ebene: Entzündungsreaktionen

In der nächsten Episode schauen wir uns noch eine interessante 3. Ebene an, auf der Migräne-Attacken entstehen können. Und ich gebe dir 10 Tipps für den Fall, dass sich eine Migräneattacke anbahnt oder schon im Gange ist. Für den Fall, dass du deine Ernährung noch nicht umgestellt hast…

 

Studien:

(1) Siva et al. 2018, Yilmaz et al. 2011, Bernecker et al. 2011, Gruber et al. 2010
(2) Bongiovanni et al. 2021, Evcili et al. 2018, Razeghi et al. 2019
(3) Petersen & Schulman 2018
(4) Evcili et al. 2018, Göbel & Riedel 2004, Del Moro et al. 2022 
(5) Finsterer & Frank 2019, Lelleck et al. 2022
(6) Burstein et al. 2015, Moskowitz et al. 1993
(7) (Edvinsson et al. 2019).
Quellen: m-sense

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