098 – 5 Dinge, die du über die Zuckerkrankheit Diabetes Typ2 wissen solltest! (2)

Kategorie: Podcast
Diabetes Typ 2 Folgekrankheiten

In der letzten Episode bin ich darauf eingegangen, was die Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2 so tückisch macht: Du spürst sie erst mal nicht. Diabetes Typ 2 wird 7 – 10 Jahre zu spät entdeckt. Spring nochmal in Teil 1 rein, wenn du mehr über erste Anzeichen und Symptome wissen willst. 

In dieser Episode möchte ich dich darauf aufmerksam machen, welche Blutwerte du dir von deinem Arzt geben lassen kannst, um früh genug Klarheit darüber zu haben: Habe ich bereits eine Insulinresistenz? Stecke ich schon in einer Diabetes Typ 2? Je früher du eine Kehrtwende (Ernährungs- und Lifestyle Umstellungen) desto besser. 

Du erfährst außerdem, warum Folgeerkrankungen entstehen. Wie der Verlauf sein kann. Und wie du aus der Nummer wieder rauskommst. 

3.) Der Blutzuckerwert HbA1c allein reicht nicht aus! 

Der HbA1c-Wert

Mit dem HbA1c-Wert wird der Blutzucker im Blut gemessen. Bevor ich weiter darauf eingehe, musst du wissen, dass dieser Wert nicht automatisch im kleinen oder großen Blutbild drin ist.

Der Arzt entscheidet, ob der Wert bestimmt wird. Deshalb gibt es so viele Zufallsdiagnosen. Problematisch finde ich persönlich, dass der Wert selbst bei Diabetikern nicht oft genug vom Arzt gecheckt wird.

Der HbA1c-Wert – schauen wir uns mal an, was das überhaupt ist.

Weil der Blutzuckerwert nur eine Momentaufnahme ist, bestimmt der Arzt den sogenannten HbA1c-Wert, auch „Langzeitwert“ oder „Blutzuckergedächtnis“ genannt. Meist erst dann wenn er vermutet, dass du einen Diabetes Typ 2 haben könntest.

Der HbA1c-Wert spiegelt den durchschnittlichen Zuckergehalt im Blut in den letzten 3 Monaten wieder.

„Hb“ steht für Hämoglobin. Das ist der rote Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen. Sie transportieren den Sauerstoff. HbA1 besteht weiteren aus Untergruppen. Eine davon heißt HbA1c. Hämoglobin wird noch mal unterteilt in: HbA0, HbA1, HbA2 und HbF. Lagert sich an HbA0 ein Zuckerteilchen an, entsteht HbA1c.

Der Arzt kann an dem Wert ablesen, zu wie viel Prozent der rote Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen verzuckert ist. Nach Meinung einiger Wissenschaftler und Ärzte weltweit, ist der Wert mit 6,1 % bis 6,5 % zu hoch angesetzt. In moderneren Laboren wird bereits ab einem Wert von 5,6 % empfohlen, präventiv einzugreifen (Ernährung, Bewegung) um die die Krankheit besser abzufangen. Bei höheren Werten kann der Weg für die Folgeerkrankungen bereits geebnet sein.

 

HOMA-Index

Ist der HbA1c-Wert normal, heißt das nicht automatisch, dass die Blutzuckerlage gut ist. Ein kurzzeitig erhöhter Blutzucker (weniger als vier Stunden), beeinflusst den HbA1c -Wert nämlich nicht. So ist es möglich, dass Nerven und Blutbahnen durch den hohen Zucker bereits Schäden genommen haben, ohne dass es im Laborbefund auffällt.

Homa Index: Nüchtern Blutzucker und nüchtern Insulinspiegel werden über eine Rechenformel ins Verhältnis gesetzt. So kann das Risiko für eine Insulinresistenz sehr viel sensibler als über den normalen HbA1c-Langzeitblutzucker ermittelt werden. Es kann wertvolle Zeit gewonnen werden.

Fettleberindex

Ein Risikomarker für einen Diabetes Typ 2 ist die Fettleber. Nicht nur die alkoholischer, auch die nichtalkoholische Fettleber. Sie entsteht, wenn die Leber viel Zucker, vor allem Fruchtzucker (Fertigprodukte, Obst) in Fett umwandeln muss. Fruchtzucker geht den direkten Weg über die Leber auf die Hüften. Wenn wenig Bewegung hinzukommt, ist der Teufelskreis perfekt.

Die nichtalkoholische Fettleber

Die NAF ist das am weitesten verbreitete Krankheitsbild der Leber. Schätzungen zufolge sind weltweit rund 30 Prozent aller Erwachsenen und zunehmend auch übergewichtige Kinder von Fetteinlagerungen in der Leber betroffen. Eine Fettleber steht oft in wechselseitiger Beziehung mit dem sogenannten Metabolischen Syndroms:

  • einen vergrößerten Bauchumfang
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Blutzuckerspiegel
  • erhöhte Blutfettwerte

Ein hoher Insulinspiegel führt zur Leberverfettung. Beträgt der Fettanteil der Leber mehr als fünf Prozent, spricht man von einer Fettleber. In einem höheren Stadium kann die Verfettung über 60 Prozent und mehr betragen. Natürlich gibt es auch hier jede Menge Folgeerkrankungen – wenn sich die Leber aufgrund der unnatürlichen Fettmenge entzündet und entartet. Der Fettleberindex ist also auch ein guter Marker für die Frage: Wie tief stecke ich schon drin, in der Krankheit Diabetes Typ 2.

Die gute Nachricht: Auch das kannst du wieder in den Griff kriegen! 

 

C-Peptid-Test

 Das C-Peptid ist ein Abfallprodukt (ein Eiweiß), das bei der Bildung von Insulinmolekülen entsteht. Für jedes Insulinmolekül gibt es ein C-Peptid. Wenn man nachsieht, wie viel C-Peptid im Blut ist, kann man ausrechnen, wie viel Insulin von der Bauchspeicheldrüse gebildet wurde.

Und warum misst man dann nicht die Insulinmenge? Weil Insulin eine kürzere Halbwertzeit hat. Das ist die Dauer, bis nur noch die Hälfte einer Stoffmenge verfügbar ist. Insulin dockt an den Zellen an und wird im Blut von Enzymen zersetzt. Es ist zwar Insulin gebildet worden, doch man kann es nicht mehr erfassen. Das C-Peptid hat eine längere Halbwertzeit. Es wird nicht so schnell abgebaut und deshalb kann man das leichter zählen.

4.) Die Folgeerkrankungen haben einen dramatischen Verlauf!

Herzinfarkt & Schlaganfall

Zu viel Zucker im Blut beschädigt die Wände von großen, kleinen und kleinsten Arterien. Es kommt zu Ablagerungen, was zur Arterienverkalkung bzw. Arteriosklerose führt. Blut kann jetzt nicht mehr so gut fließen. Und damit kommen weniger Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen. In verengten Gefäßen am Herz können sich Gerinnsel bilden. Das Blutgefäß verstopft, die Durchblutung der Herzkranzgefäße wird schlecht. Was zum Herzinfarkt führen kann.

An den Hirngefäßen führt dies zum Schlaganfall. Im Bereich der Beine zur arteriellen Verschlusskrankheit. Vorher hat der Mensch ständig kalte Füße und Missempfindungen wie Ameisenlaufen und Taubheit. Noch später stirbt das Gewebe ab und manchmal muss amputiert werden (40.000 Amputationen pro Jahr in Deutschland wegen Diabetes).

 

Folgeerkrankungen der Augen

 Eine durch Diabetes verursachte Schädigung der feinen Gefäße im Augenhintergrund bleibt häufig erst mal unbemerkt. Später können sich Sehstörungen in Form von dunklen Flecken, roten Schleiern oder verschwommenes oder unscharfes Sehen bemerkbar machen.

Diabetischer Fuß

 Durch Durchblutungsstörungen in den kleinsten Gefäßen und Schädigung der Nerven entsteht der diabetische Fuß. Schmerzen, Wärme und Berührung an den Füßen werden dann nicht mehr gut wahrgenommen. So können Verletzungen entstehen, die lange unbemerkt bleiben und sich mit Bakterien infizieren können. Die schlechte Durchblutung der Füße bewirkt zudem, dass Immunzellen schlecht zum Ort der Entzündung gelangen. lm Extremfall können Zehen, der gesamte Fuß oder ein Unterschenkel betroffen sein. Wenn sich die Entzündung nicht durch Medikamente (Antibiotika wie z. B. Penicillin) behandeln lässt, bleibt nur eine Amputation der betroffenen Gliedmaße.

Nierenschäden

Durch den anhaltend hohen Blutzucker verdicken sich die Wände der kleinen Blutgefäße in den Nieren, deren Filtersystem dadurch mit der Zeit „löchrig“ wird. Eiweißmoleküle können durch den Filter schlüpfen und gehen dem Stoffwechsel verloren. Neben dem Eiweißverlust kommen später Störungen des Wasser- und Salzhaushaltes hinzu. Der Blutdruck steigt an.

5.) Du kommst wieder raus aus der Nummer! 

Lass dir von niemanden erzählen, dass du nun unheilbar Zuckerkrank bist. Und für immer ein Typ 2 Diabetiker bist. In meinem gesamten Podcast geht es darum, wie du gesund lebst und dein Körpergewicht reduzierst. Ich habe dir in den Shownotes Episoden zu den Themen Achtsamkeit, Zuckerentzug, Bewegung und Biorhythmus zusammengestellt. 

Shownotes

Podcastfolge zum Thema Achtsamkeit
Runter vom Gas! Nimm den Stress raus. 

Podcastfolge zum Thema „Runter vom Zucker“
Zuckerentzug! 7 Tipps, wie du ihn gut schaffst. 

Podcastfolge zum Thema Bewegung
I´m walking! Mit Walking Trainingsplan für Anfänger. 

Podcastfolge zum Thema Biorhythmus
Raus ins Licht! Stell deinen Biorhythmus auf Fettverbrennung. 

 

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