130 – Wie es Zucker auf deine Hüften schafft (Kalorien haben damit nix zu tun!) 1. Teil!

130 – Wie es Zucker auf deine Hüften schafft (Kalorien haben damit nix zu tun!) 1. Teil!

Wie kommt das Stück Apfelkuchen auf die Hüften? Wie wird aus Zucker Körperfett? Wie stellt der Körper das an? Und warum macht er das? Was ich dir schon mal verraten kann! Mit den Kalorien im Kuchen hat das nichts zu tun! Dafür mit einem Hormon, das überlebenswichtig ist, weil es unseren Blutzuckerspiegel in Schach hält: Insulin! Es sorgt schon seit ein paar Millionen Jahren dafür, dass wir die Reserven auf unseren Hüften schonen.

Und es kann sogar weiteres Fett auf die Hüften schaufeln. Für den nächsten harten Winter oder die nächste Hungerkrise. Die natürlich niemals kommt. Man nennt Insulin ja auch das Fettspeicherhormon. Freu dich auf spannende Insights und ganz viele Aha-Momente.

 

Die Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2 schleicht sich heimlich von hinten an!

 

Dass der Zucker in all meinem Tun im Mittelpunkt steht, hast du sicher schon mitbekommen. Er ist zwar nur einer der Schlüssel, um überflüssigen Speck auf den Hüften den Kampf anzusagen. Doch es ist einer der Wichtigsten.

Die Ernährung ist und bleibt die Basis für alles, was du noch vor hast im Leben. Warum ich mich so sehr mit dem Zuckerthema beschäftige? Wenn du meine Podcast-Show schon eine Weile hörst, meinen Blog liest oder Fan meiner Facebook oder Instagram Seite bist, schimmert der Grund dafür regelmäßig. durch. Ich will dich nicht nur vom Zucker runterbringen, damit du wieder eine schöne Figur hast.

Das passiert im Prinzip nebenbei, wenn du deine Ernährung einmal auf frisch und natürlich umgestellt hast. Sondern damit du gesund wirst oder bleibst. Damit DU keinen Diabetes Typ 2 bekommst. Die Zuckerkrankheit mit Todesfolge. Durch all die Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Ich erwähne es immer wieder: In einen Diabetes Typ 2 schlitterst du schneller rein als du denkst. Die Diagnose kommt meist zu spät, weil die Krankheit eine ganze Weile keine Symptome macht und oft zufällig entdeckt wird. In den Episoden 76 und 77 kannst du noch etwas tiefer in das Thema Insulinresistenz einsteigen.

Ganz am Ende stirbt der Mensch, weil er zu viel Zucker in der Nahrung hatte. Und das muss ja wirklich nicht sein, oder? Meine Vision ist, so viele Menschen wie möglich davor zu bewahren. Ich habe es mir persönlich auf die Fahne geschrieben, gesund alt zu werden. Eine hohe Lebensqualität im Alter zu haben. Und vielleicht möchtest du das ja auch!

Doch lass uns ganz vorne anfangen!

Zucker! Wie schafft es dieses leckere Zeug auf unsere Hüfte?

 

Ich meine, der Ursprung ist doch Zucker. Wie kommt es, dass der dick macht? Eines kann ich dir schon mal verraten: Es hat nichts, aber auch gar nichts, mit den Kalorien in Schokolade, Kuchen, Pizza, Pasta und Brötchen zu tun.

Sondern einzig und allein mit dem Zuckergehalt in all dem leckeren Zeug. Und mit dem, was passiert, sobald Zucker im Körper unterwegs ist.

Deine Bauchspeicheldrüse schüttet dann Insulin aus! Was sicher schon aus einigen Episoden in meinem Podcast weißt: Insulin hemmt die Fettverbrennung. Doch wie ist das jetzt? Ist das bei jeder Zuckerart gleich?

Ist es egal, ob ich einen Apfel, der ja auch einiges an Zucker hat oder ein Stück Apfelkuchen esse? Und das bisschen Fettverbrennung hemmen macht mein Übergewicht aus? Hm. Was passiert da genau im Körper, dass ich nach jedem kleinen Ausrutscher wieder ein Kilo mehr auf den Hüften habe.

Um am Ende zu entscheiden, was auf deinem Teller landen soll, ist es wichtig zu verstehen, wie Nahrung im Körper funktioniert. Lass uns also den Weg des Zuckers mal verfolgen! Und wir fangen dort an, wo die süßen Sünden das erste Mal mit dir in Kontakt kommen: In deinem Mund!

Wir werden uns das in den nächsten drei Episoden an drei Beispielen ansehen. Im ersten Beispiel gehen wir davon aus, dass du einen Apfel isst. Im zweiten Teil schauen wir uns an, was passiert, wenn es kein Apfel, sondern ein Stück Apfelkuchen ist, das du isst.

Und im dritten Teil schauen wir uns an, ob es einen Unterschied macht, wenn du den Kuchen mit einem Zuckerersatzstoff gebacken hast. Spannend!

Der Weg des Zuckers durch deinen Körper! Beispiel: Apfel

Du beißt in den Apfel und fängst an zu kauen. Deine Zunge meldet dem Gehirn: Yeah! Ich schmecke süß! Unser Lieblingsbrennstoff Zucker kommt rein. Doch wir kommen noch nicht richtig dran! Der Zucker (ca. 50 % Fruktose und 50 % Glukose) ist noch in der Apfelzelle eingepackt! Ich schick die ganze Chose mal zum Kollegen Darm, damit er mir den Brennstoff aus der Apfelzelle packt.

Warum macht dein Körper einen Freudensprung, wenn die Energiequelle Zucker reinkommt?

Zum einen, weil der dann nicht an seine wertvollen, gespeicherten Fetten ran muss. Denn die möchte er gerne aufheben – für schlechte Zeiten (die niemals kommen). Zum anderen kann dein Körper aus Zucker viel schneller Energie herstellen als aus Fett. Its all about energy! Es dreht sich alles um Energie in deinem Körper.

Wir brauchen Energie in jeder Sekunde unseres Lebens. Hergestellt wird sie in deinen Körperzellen – in den Mitochondrien. Das sind winzig kleine Kraftwerke, in denen die Energiewährung ATP Adenosintriphosphat hergestellt wird.

Der Brennstoff: Zucker oder Fett. Kommt Zucker als Brennstoff in der Zelle an, braucht dein Körper bildlich gesprochen „nur kurz ein Streichholz“ dranhalten und wusch: Energie! Aus KH/Zucker/Glukose kann dein Körper also ohne großen Aufwand Energie zaubern. Da sich alles in unserem Körper um Energie dreht, spart er am liebsten auch dann Energie, wenn er sie herstellen muss.

Gehirn und Immunsystem sind auf Glukose angewiesen!

Glukose hat dann auch noch die Besonderheit, dass sie in großen Mengen gebraucht wird: Tagsüber verputzt das Gehirn eine ganz Menge. Nachts das Immunsystem. Für das, was Gehirn und Immunsystem leisten, muss dieser schnell verfügbare Energiebaustein Glukose zuverlässig zur Verfügung stehen.

Wie der Körper aus Fett und Muskeleiweiß wertvolle Glukose bastelt!

Und tatsächlich KÖNNTE dein Körper das auch mit Fett hinbekommen. Eine kleine Vorsichtsmaßnahme, falls mal kein Zucker zur Verfügung steht. Dafür müsste er jetzt quasi in den Keller (Bauch, Beine, Po) gehen, wo das Fett gelagert wird.

Er muss das Fett aus dem Keller nach oben tragen, das dauert. Doch bisher ist das nur Fett. Um daraus Glukose zu machen, muss er noch ein bisschen Eiweiß darunter mischen. So! Jetzt haben wir wieder Glukose. Aber meine Güte, was für ein Akt. Es dauert länger und ist viel, viel anstrengender, als sich einfach am Zucker aus der Nahrung zu bedienen.

Wenn du jetzt dein Körper wärst! Welchen Energiebaustein würdest du bevorzugen? Den Zucker, der über die Nahrung reinkommt, der direkt in die Zellen gebracht werden kann, um da in Nullkommanix Energie draus zu machen? Gleichzeitig werden die wertvollen Reserven gespart.

Oder würdest du lieber den Umweg gehen: Fett raufkarren, mit Eiweiß mischen, um Gehirn und Immunsystem zu versorgen?

Dein Körper möchte auch beim Energieherstellen noch Energie sparen!

Genau! Das mit dem Zucker über die Nahrung schmeckt super und geht viel schneller. Also her mit dem süßen Zeug. Evolutionär gesehen, war es mal wichtig, dass wir den Geschmack süß Klasse fanden!

Denn das bedeutete, dass wir Zucker gefunden haben (früher ausschließlich in Knollen, Wurzel, Früchten) und unsere Reserven für den nächsten Winter schonen konnten.

Zurück zum Apfel, der gerade in deinem Mund gelandet ist. Die Zunge hat den Apfel zum Darm geschickt, damit der den Zucker auspackt. Das Gehirn, der oberste Chef im Körper, passt u. a. darauf auf, dass dein Blutzuckerspiegel in einem optimalen Bereich bleibt.

Wir brauchen ungefähr 1 gehäuften Teelöffel (!) Zucker im Blut. Vor allem das, was darüber hinausgeht, kann lebensgefährlich werden. Deshalb ist dein Gehirn immer in Habachtstellung, wenn der Blutzuckerspiegel im Blut ansteigen könnte.

Hauptverantwortlich ist die Bauchspeicheldrüse!

Die engste Mitarbeiterin in der Abteilung Blutzuckerspiegel ist die Bauchspeicheldrüse. Immer, wenn Zucker reinkommt, egal ob aus einem Apfel oder Apfelkuchen, gibt das Gehirn der Bauchspeicheldrüse Anweisungen. Beim Apfel ist das Gehirn sehr gechillt und sagt zur Bauchspeicheldrüse:

„Hallo Bauchspeicheldrüse! Die Zunge hat mir gerade Zucker gemeldet, der noch in Apfelzellen eingepackt ist. Der Apfel ist auf dem Weg zum Darm. In ca. 60 Minuten wird unser Blutzuckerspiegel leicht ansteigen. Sieh bitte zu, dass das, was über einen gehäuften Teelöffel hinaus geht, aus dem Blut raus und in die Körperzellen gebracht wird. Und falls du dann noch was übrig hast, pack es bitte in die Zuckerspeicher in Muskulatur und in der Leber – falls da noch Platz ist.“

Deine Bauchspeicheldrüse hat eine ganze Mannschaft von Mitarbeiter: innen: das Insulin. Insulin ist ein Hormon, ein Botenstoff und wird in einem kleinen Teil der Bauchspeicheldrüse (Langhannssche Zellen) in dem Moment produziert, in dem Zucker in den Körper kommt.

Glukose ist der Lieblingsbrennstoff deines Körpers!

Die Bauchspeicheldrüse sieht zu, dass Insulin ausschwärmt und als Botenstoff die Nachricht an die Körperzellen übermittelt: Hallo, liebe Körperzellen, ich hab hier euren Lieblingsbrennstoff für euch. Macht die Türen auf und holt ihn euch! Die Türen gehen auf. Kleine Zuckertransporter (Glukosetransporter) nehmen den Zucker auf, der Blutzuckerspiegel sinkt.

Der Zucker aus dem Apfel lässt den Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigen. Ich habe diesen Zucker deshalb Schneckenzucker getauft. Der Blutzuckerspiegel steigt im Schneckentempo an. Langsam, gechillt und freundlich. Es ist ein bisschen Insulin für eine kurze Zeit im Blut.

Ist es egal, wie viele Äpfel ich esse?

Wir können ca. 60 g KH pro Stunde bzw. Mahlzeit verpacken. Ein kleiner Teil bleibt im Blut, ein Teil wird in die Körperzellen geschleust. Mit dem, was jetzt noch übrig ist, werden die Notfallspeicher in Leber uns Muskulatur aufgestockt. Wenn du einen Sprint ansetzt, um die Bahn noch zu erreichen, wird in Sekundenschnelle Zucker gebraucht, der ist jetzt in der Muskulatur vorhanden. Und wenn es irgendwo anders zu einem Zuckerengpass kommt, also schnell Zucker gebraucht wird, kann auch die Leber aushelfen.

Doch in Leber und Muskulatur passt nicht viel rein. Das was nicht reinpasst und das was über die rund 60 g KH kommt, wird nicht einfach ausgeschieden. Ist ja wertvolle Energie! Sondern zur Leber transportiert, die daraus Fettmoleküle macht (Triglyceride). Die Fettmoleküle kommen, du ahnst es schon auf die Hüften. Für schlechte Zeiten. Ein mittelgroßer Apfel hat rund 20 g KH. Bei drei Äpfeln auf einmal gegessen oder in einen Smoothie geschmissen, wird es jetzt schon knapp. Hinzu kommt natürlich der Zucker, den du sonst noch so in deiner Mahlzeit hast. Die KH Speicher in der Muskulatur leeren sich übrigens wunderbar über Bewegung.

Zusammenfassung

Der Apfel kommt rein! Die Zunge meldet Schneckenzucker und schickt die zerkauten Apfelstücke zum Darm. Der Darm packt den Zucker aus. Das dauert eine Weile.

Deshalb ist das Gehirn, was den Blutzuckerspiegel angeht, auch ganz gechillt. Es informiert die Bauchspeicheldrüse, dass der Blutzuckerspiegel demnächst mal ein wenig ansteigen wird. Die Bauchspeicheldrüse produziert ein bisschen Insulin. Insulin sorgt dafür, dass das, was über einen gehäuften Teelöffel hinausgeht, in die Körperzellen geschleust wird.

Es dockt kurz an den Zellen an und vermittelt die Botschaft: Türen auf Zucker aufnehmen. Der Blutzuckerspiegel, der nach dem Apfel sowieso kaum angestiegen ist, sinkt wieder auf ein gesundes Maß. Langsam und gechillt. Es war ein bisschen Insulin für einen kurzen Zeitraum im Blut. Tangiert das die Fettverbrennung?

So gut wie gar nicht. Bein ein paar Äpfeln mehr wird Der Zucker, der nicht mehr in die Körperzellen passt, wird entweder in die Notfallspeicher Leber und Muskulatur gebracht. Wenn die voll sind zur Leber, die den Zucker in Fettmoleküle umwandelt und auf die Hüften packt.

Übrigens sehr viel weniger Zucker als in Obst findest du in Salat und Gemüse. Davon kannst du essen, bis du platzt. Damit auf über 60 g KH zu kommen ist echt schwer. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass du gar nicht auf Kohlenhydrate verzichten musst, wie immer alle sagen. KH gibt es auch in gesunder Nahrung. Ich finde den Gedanken recht beruhigend.

Noch viel spannender wird es, wenn wir uns das alles am Beispiel Apfelkuchen ansehen. Denn jetzt kommt eine Zuckerart hinzu, die diese ganzen Abläufe ganz schön durcheinanderwirbelt. Und für ordentlich Speck auf den Hüften sorgt. Freu dich also auf eine hochinteressante nächste Episode.

245 – Was ein gechillter Blutzuckerspiegel kann (1): Hitzewallungen lindern!

245 – Was ein gechillter Blutzuckerspiegel kann (1): Hitzewallungen lindern!

Das Superhormon Insulin hat einen großen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden. Ich habe für dich auseinanderklamüsert, warum du durch einen stabilen Blutzuckerspiegel Hitzewallungen in den Griff kriegen kannst.

Was passiert bei Hitzewallungen im Körper?

Hauptursache ist ein stärkerer Östrogenabfall auch innerhalb von Minuten, durch den sich die Blutgefäße plötzlich weiten können. Die Durchblutung wird stärker, die Körpertemperatur steigt, die Haut rötet sich, es kommt zu einem unangenehmen Wärmegefühl, oft auch zu Schweißausbrüchen.

Hitzewallungen breiten sich wellenförmig von der Brust ausgehend auf den ganzen Körper aus. Hitzewallungen können tagsüber und im Schlaf entstehen.

Vermutet wird auch eine grundsätzliche Fehlregulation der Körpertemperatur durch die Schwankungen von Östrogen und Progesteron. Das Gehirn erhält zwar das richtige Signal „Körpertemperatur okay“ übersetzt die Information aber falsch und vermittelt „Körpertemperatur zu niedrig“ und löst deshalb eine falsche Reaktion aus.


Was kann zusätzlich zu Hitzewallungen führen?

Hitzewallungen können auch aufgrund von Stress, Nervosität, peinliche Situationen oder Bluthochdruck entstehen und gehen dann auch mit plötzlich starkem Herzklopfen einher. Auch durch eine Schilddrüsenüberfunktion können Hitzewallungen aufkommen.

Hitzewallungen in den Wechseljahren können also noch mal extra durch Stress getriggert werden. Stress bedeutet aber nicht nur, dass du viele Termine im Kalender hast, sondern dass dein Körper Stress damit hat, dass bestimmte Abläufe im Körper aus dem Ruder laufen. Zum Beispiel der Zuckerstoffwechsel.

Was verstärkt die Hitzewallungen?

Wenn das Hormonchaos verstärkt wird! Wenn zusätzlich unsere beiden Superhormone Insulin und Cortisol aus dem Ruder laufen. Heute schauen wir uns an, welchen Einfluss das Hormon Insulin auf Hitzewallungen – und by the way – auf viele weitere Begleiterscheinungen der Wechseljahre hat.

Es ist chronisch den ganzen Tag am Start, wenn wir mehrmals am Tag zuckerreiche Nahrung, Süßigkeiten & Co. essen. Es kommt aus seinem natürlichen Rhythmus. Und durch den natürlichen Beginn der Wechseljahre laufen ja auch Östrogen und Progesteron schon aus dem Ruder. Da du mehrmals am Tag isst, kannst du an dieser Stelle also eine Menge dafür tun, Hitzewallungen zu lindern.

Was ist ein guter Blutzuckerspiegel?

Ich habe momentan wieder eine Sonde im Arm und kann so meinen Blutzuckerspiegel kontinuierlich messen. Ein guter Blutzuckerspiegel ist für mich ein gechillter, stabiler Blutzuckerspiegel, ohne großartige Ausschläge, wenn ich nüchtern bin, also noch nichts gegessen habe. Ohne großartige Ausschläge in der Nacht, denn das würde mich sicher wecken. Ein sanftes vor sich hinplätschern.

Wie kann dein Blutzuckerspiegel Hitzewallungen triggern?

Wenn du einen chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel plus regelmäßige Blutzuckerspitzen hast.

Isst du etwas aus der Kategorie frisch und natürlich z.B. ein Teller Ofengemüse mit Olivenöl mit etwas Fisch ändert sich nicht sehr viel. Der Blutzuckerspiegel geht leicht nach oben, weil es auch im Gemüse ein paar Kohlenhydrate gibt. Doch die müssen im Darm erst mal ausgepackt werden, das dauert. Die paar Kohlenhydrate (Zucker) werden in den nächsten Stunden verstoffwechselt. Der Blutzuckerspiegel plätschert weiter gechillt vor sich hin, weil hier nur der Schneckenzucker im Gemüse im Spiel ist.

Anders sieht es aus, wenn du jetzt eine Pizza, den Laugenbrezel vom Bäcker oder Nudeln mit Tomatensoße isst. Jetzt ist nur Raketenzucker im Spiel. Der Blutzuckerspiegel rast dir nach oben.

Was ist ein Blutzuckerabfall?

Richtig Stress im System machen der starke Blutzuckeranstieg und der nachfolgende Blutzuckerabfall, weil Insulin den Zucker aus dem Blut schaufelt und dabei oft viel zu fleißig ist. Treffen Blutzuckeranstiege, Blutzuckerspitzen, Blutzuckerabfall auf den den Östrogenabfall in den Wechseljahren verstärken sich die Symptome – und so auch Hitzewallungen.

Ein starker Blutzuckerabfall führt auch zu Heißhungerattacken. Doch darüber haben wir ja schon ganz oft gesprochen.

Wie du Hitzewallungen lindern oder loswerden kannst

Indem du deinen Blutzuckerspiegel zum Chillen bringen, indem du auf zuckrige Lebensmittel und Süßigkeiten verzichtest. (Ich habe schon von Frauen gehört, die ihre Hitzewallungen durch eine Ernährungsumstellung komplett losgeworden sind…)

Kennst du meine Zuckerwürfelliste schon? Da kannst du dir ganz genau ansehen, welche Lebensmittel deinen Blutzuckerspiegel außer Rand und Band bringen. Bist du noch im grünen oder schon im dunkelroten Bereich, was deinen Zuckerkonsum betrifft?

Wie schon zu Beginn der Episode gesagt, werde ich bald ein Webinar zum Thema geben. Die Anmeldeliste werde spätestens am Wochenende online stellen und dann auch noch hier in die Shownotes und auf die Beitragsseite zu dieser Episode packen.

Was hilft noch bei Hitzewallungen?

Es dauert natürlich ein wenig, bis du deine Ernährung umgestellt hast und ein wenig mehr Ruhe ins Hormonsystem eingekehrt ist….Pflanzen! Traubensilberkerze, Rotklee oder Johanniskraut, Tee aus Salbei oder Brennnesseln.

Im Podcast mit der Heilkräuter-Expertin Brigitte Addington haben wir auch ausführlich darüber gesprochen, wie wir uns mit der Kraft der Kräuter bei den verschiedenen Wechseljahresbeschwerden helfen könne.

Was auch hilft:

  • Bewegung draußen
  • Stresspegel senken
  • Schlafzimmer max. 18 Grad
  • Weniger Alkohol
  • Keine scharfen Gewürze
130 – Wie es Zucker auf deine Hüften schafft (Kalorien haben damit nix zu tun!) 1. Teil!

097 – 5 Dinge, die du über die Zuckerkrankheit Diabetes Typ2 wissen solltest! (1)

Die Sache mit dem Diabetes Typ 2 ist meine Herzensangelegenheit. Ich sehe, wie Menschen schnurstracks auf diese Krankheit zulaufen. Es gibt leider eine Menge Folgeerkrankungen. Die einen dramatischen Ausgang haben können.

Die gute Nachricht ist: Die Krankheit reversibel ist. Umkehrbar. Du kannst wieder rauskommen aus der Nummer. Doch dafür muss dir erst mal bewusst sein, wie schnell man da reinrutscht! Und was passiert, wenn du die Krankheit einfach so laufen lässt. Dich auf Medikamente verlässt, die Symptome bekämpfen. Aber nicht die Ursache.

Diabetes in Zahlen:

  • Zurzeit gibt es sieben Millionen Zuckerkranke in Deutschland.
  • Pro Jahr kommen mehr als 500.000 Neuerkrankungen hinzu.
  • Das sind rund 1500 Neuerkrankungen pro Tag.
  • Die Zahl der Neuerkrankungen bei Jugendlichen hat sich in den letzten zehn Jahren verfünffacht.
  • Jede Stunde sterben drei Menschen an Diabetes.
  • Es gibt jedes Jahr 40.000 Amputationen durch Diabetes.
  • Jedes Jahr erblinden 2.000 Menschen neu durch Diabetes.
  • Diabetes erhöht das Schlaganfall-Risiko um das Doppelte bis Dreifache.

Es gibt einen jährlichen Diabetes Bericht. Im letzten steht, dass eine etwa 50-jährige weibliche Diabetes Patientin im Vergleich zu einer altersgleichen Frau ohne Diabetes eine um 5 – 7 Jahre reduzierte Lebenserwartung hat. Beim Mann 4 – 6 Jahre.

Die Frage dies sich mir gleichzeitig stellt: Wie sieht die Lebensqualität aus, wenn ich alt UND sehr krank bin? Das eine ist, früher zu sterben. Das andere, wie die letzten Jahre so aussehen. Es beginnt schleichend mit der sogenannten Insulinresistenz (die eigentlich schon ein Typ 2 Diabetes ist) und die man schlicht und ergreifend nicht spürt.

Kommen zu den wichtigsten Dingen, die du über Diabetes Typ 2 wissen solltest.

Vor allem wenn du

  • übergewichtig bist
  • schlecht abnimmst
  • ständig zunimmst
  • eine Menge Raketenzucker isst

Viel Stress, wenig Schlaf, wenig Bewegung machen das alles nicht besser!

1.) Du spürst nicht, dass du Zuckerkrank bist!

Es gibt keine Symptome. Diabetes Typ 2 wird rund 7 – 10 Jahre zu spät diagnostiziert. Der deutsche Diabetesbericht 2020 geht von einer Dunkelziffer von mindestens zwei Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland aus.

Wenn man dann noch neueste Literatur dazu liest und deshalb weiß, dass der Referenzwert des HbA1c Wertes mit 6,1 – 6,5 je nach Labor, zu hoch angesetzt ist – wird die Dunkelziffer sehr viel höher sein. Wenn Menschen sich von mir wegen ihres Übergewichtes coachen lassen, gibt es eine Frage im Check-up Bogen: Wurde in den letzten 6 Monaten der Blutzuckerwert gemessen? In 90 % der Fälle wird „nein“ angekreuzt.

Der Wert wird bis zu einem bestimmten Alter nicht routinemäßig gecheckt. Typ 2 Diabetes ist deshalb oft eine Zufallsdiagnose. Der Patient fällt aus allen Wolken, weil er plötzlich zuckerkrankt ist. Das hätte man schon viel früher checken können. Und mit weiteren aussagekräftigen Laborwerten (auf die wir noch kommen) untermauern können.

Ein Diabetes Typ 2 schleicht sich also heimlich, still und leise von hinten an! Kann viele Jahre unbemerkt bleiben. Der Körper merkt sich jede einzelne Überzuckerung („Zuckergedächtnis“) und präsentiert Jahre später die Folgen: Nervenschäden oder Durchblutungsstörungen – besonders an Unterschenkeln und Füßen.

Eine gefürchtete Spätfolge ist der diabetische Fuß mit Geschwüren und nicht mehr heilenden Wunden. Es gibt 40.000 Diabetes bedingte Amputation pro Jahr in Deutschland! Die Symptome sind erst mal schlecht zuzuordnen:

  • Unwohlsein
  • Energielosigkeit,
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen

sind erste Anzeichen dafür, dass die aufgenommene Energie in Form von KH wegen einer Insulinresistenz nicht in den Körperzellen ankommt.

Doch gehst du deshalb zum Arzt?

2.) Die ersten Anzeichen die zeigen, dass es brenzlig wird!

Diabetes Typ 2 wird auch die Zuckerkrankheit genannt. Ganz früher: honigsüßer Durchfluss. Als es noch keine Blutuntersuchungen und Labore gab, wurde der Nachweis der Krankheit durch Zucker im Urin nachgewiesen.

Ärzte haben den Urin ihrer Patienten probiert, um sicherzugehen, dass die Diagnose stimmt. Ist der Blutzucker im Blut zu hoch, weiß sich der Körper nicht mehr anders zu helfen, als den Zucker über den Urin raus zu kriegen.

Anzeichen von fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes:

  • häufiges Wasserlassen – ein verzweifelter Versuch des Körpers, den Zucker über die Nieren loszuwerden
  • ständiger Durst, weil du so viel Wasser lassen musst
  • Müdigkeit, Schwäche, Schwindel durch den Energieverlust in der Körperzelle
  • schlechtes sehen, weil in den Augen zunächst Wasser eingelagert wird, was die Optik trübt. Später kommen Verletzungen des Sehnervs hinzu.
  • trockene Haut, Juckreiz – durch den Wasserverlust
  • Hungerattacken – weil der Blutzuckerspiegel Achterbahn fährt
  • schlecht heilende Wunden, besonders an den Füßen, weil die Zuckerkonzentration im Blut die Wände der Arterien verändert.
  • Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, weil die Nerven von Magen und Darm angeschlagen sind
  • Sodbrennen, weil kleinste Nervenschäden die Funktion der Speiseröhre einschränken.
  • Harnweginfekte, weil die Niere Zucker über den Urin abgibt. Was ein hervorragender Nährboden für Bakterien ist.

Im 2. Teil widmen wir uns den Laborwerten, die du bestimmten lassen kannst, um eine glasklare Diagnose zu bekommen. Ich gehe genauer auf die Folgeerkrankungen ein. Und gebe dir Impulse, wie du aus der Nummer wieder rauskommst.

130 – Wie es Zucker auf deine Hüften schafft (Kalorien haben damit nix zu tun!) 1. Teil!

100 – Bin ich ein Zuckerholiker? 13 Anzeichen einer Zuckersucht!

Lass uns ganz von vorne anfangen und mit einer Situation beginnen, die du vielleicht sehr gut kennst. Du hast den ganzen Tag auf Süßigkeiten und Knabbereien verzichtet. Du isst zu Abend un eigentlich bist du satt.
Kurze Zeit später denkst du: Irgendwas muss ich jetzt noch naschen. Ein Stück Schokolade vielleicht. Oder zwei. Ach, was soll’s. Und weg ist die ganze Tafel. Und so landen auf einen Schlag etwa 20 Stück Würfelzucker in deinem Körper.

Wenn du mir schon eine Weile folgst, weißt du, welcher Alarm jetzt in deinem Körper ausgelöst wird. Ohne dass du es merkst. Das macht dein kluger Organismus mit sich selbst aus. Vielleicht bekommst du für ein paar Minuten heftiges Herzklopfen (das ist alles ziemlich stressig für deinen Körper) oder bist nach dem süßen Genuss plötzlich hundemüde (das Immunsystem springt an und klaut deinem Gehirn die Energie).

Wissenshappen/Wiederholung: Höre gerne in die Episode 002 hinein, in der ich dir den Unterschied zwischen Schnecken- und Raketenzucker erkläre.

Welche Zuckerquellen hast du außer Schokolade und Kuchen regelmäßig auf deinem Teller? Müsli? Honigbrötchen? Käsebrot? Pizza oder Pasta? Ich verrate dir lieber nicht, wie viele Zuckerstücke da zusammenkommen.

Nur so viel: Es summiert sich! Das ist ganz schön viel Raketenzucker. Dein Blutzucker fährt Achterbahn! Deine Bauchspeicheldrüse spielt verrückt. Insulin ist in großen Mengen im Körper unterwegs. Insulin hemmt die Fettverbrennung.

Obendrauf auf die Zuckerbilanz eines Tages kommt der Zucker aus der gesunden Kost: Obst, Gemüse, Salat. Yes! Da ist auch Zucker drin. Allerdings der superlangsame Schneckenzucker, der dir nichts tut.

Was ich dir versichern kann: Mit diesem Speiseplan (Müsli, Honig, Stulle, Pizza, Pasta) bist du der Lust auf Schokolade, Lakritz, Kuchen, Eiscreme, Chips und Weingummi schlichtweg ausgeliefert.

Kommt jetzt noch eine Portion Stress, Traurigkeit oder Ärger hinzu: Ende Gelände. Der süße Seelentröster MUSS jetzt her. Biologischer und emotionaler Heißhunger treffen aufeinander. Du hast keine Chance, diesem Kreislauf zu entkommen.

Du willst nur noch eins: Deine Zuckersucht besänftigen. Du isst die Schokolade! Hast sofort ein schlechtes Gewissen und denkst darüber nach, wie du diesen fiesen Heißhunger stoppen kannst. 

Gibt es die Zuckersucht wirklich?

Kann man süchtig nach Zucker werden? Dann müsste es ja Entzugserscheinungen geben, wenn man den Zucker plötzlich weglässt, oder?

Wissenschaftler haben das in Tierversuchen längst nachgewiesen. Ratten, die an eine regelmäßige Aufnahme von Zuckerwasser gewöhnt waren reagierten mit Entzugserscheinungen, wenn ihnen der Zucker wieder weggenommen wurde. Sie zeigten Anzeichen eines Entzugs wie Zähneklappern und Zittern.

Aus meiner Erfahrung mit Teilnehmerinnen im ISS DICH GLÜCKLICH! Coachings und auch aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es Entzugserscheinungen gibt. Kein Zähneklappern und Zittern. Doch schlechte Laune, Kopfschmerzen und weiche Knie sind keine Seltenheit.

In diesem Blogpost und in diesem Podcast habe ich dir konkret erklärt, wie du an dieser Stelle vorsorgen kannst, damit du den Zuckerentzug trotz Nebenwirkungen schaffen kannst.

Doch ab wann ist man Zuckersüchtig?

Lass uns mal schauen, welche Anzeichen darauf hinweisen können, dass du süchtig nach Zucker bist. Und ob deine Sucht bereits Folgen hat.

In diesem und diesem Blogcast (lesen oder hören) bin ich ausführlich darauf eingegangen, welche gesundheitlichen Folgen es hat, wenn du dein Blut chronisch mit Zucker flutest. Stichwort: Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 mit all den wirklich dramatischen Folgeerkrankungen.

Im Grunde kannst du die Anzeichen der Zuckerkrankheit dieser Liste getrost noch hinzufügen. Doch es startet zunächst harmlos.

 

13 Anzeichen einer Zuckersucht

Wie viele treffen auf dich zu?

1. Anzeichen für eine Zuckersucht: Heimliches Naschen!

Ich hatte eine Kundin, die immer dann anfing zu naschen, wenn die Kinder im Bett waren. Endlich konnte sie an die Süßigkeitenschublade, ohne dass sie gleich ein schlechtes Vorbild war. Ich kenne auch Frauen, die Süßigkeiten ungern vor ihrem Partner, vor Kollegen oder Freunden mampfen.

Erkennst du dich wieder? Du hast Übergewicht und schämst dich dafür, dass du trotzdem Süßes isst. Kannst aber auch die Finger nicht davon lassen. Also naschst du heimlich?

2. Anzeichen für eine Zuckersucht: Bunkern von Süßigkeiten!

Schokoriegel, Weingummi und Lieblingsplätzchen sind die Grundausstattung deiner Schreibtischschublade. Wenn fast nichts mehr da ist, kriegst du schon leichte Panik.

Auf dem Nachhauseweg sorgst du noch schnell für Nachschub! Für später auf der Couch. Beim Fernsehen. Nicht auszudenken, wenn nichts da wäre.

Süßigkeiten besorgen, obwohl die Geschäfte geschlossen sind! Zur Not fährst du zur Tankstelle und fängst schon im Auto an, deine Gier zu stillen. Ich kenne das alles! Aus den Erzählungen meiner Kundinnen. Ich selbst war nicht ganz so verrückt. Doch das Bunkern von Süßigkeiten kenne ich auch noch von früher.

3. Anzeichen für eine Zuckersucht: Heißhungerattacken!

Durch einen ständig schwankenden Blutzuckerspiegel schaukelst du dich in Heißhungerattacken hinein. Anfangs nimmst du das ganz gelassen hin. Schmeckt ja auch alles sehr gut. Hast du halt Heißhungerattacken. Na und?

4. Anzeichen für eine Zuckersucht: Heißhunger Attacken & Schuldgefühle!

Mittlerweile hat sich eine Menge Körperfett angesammelt, vor allem am Bauch. Du ahnst, dass Zucker es nicht gerade besser machen. Isst ihn aber trotzdem. Und hast sofort ein schlechtes Gewissen.

Du schämst dich für das unkontrollierte Reinstopfen von schlechter Nahrung – die dir ja augenscheinlich nicht guttut.

5. Anzeichen für eine Zuckersucht: Übergewicht!

Kommt nicht von gesunder Kost. Das ist klar. Du isst zu viel Zucker! In deiner Nahrung, in den Snacks, Abends auf der Couch. Jedes Jahr kommen zwischen drei bis fünf Kilo mehr auf die Hüften. Sind in fünf Jahren?

6. Anzeichen einer Zuckersucht: Diätkarriere!

Du bist so in diesem Zuckerkreislauf gefangen, dass du Ernährungsumstellungen zwar startest, doch nach ein paar Tagen oder wenigen Wochen entnervt wieder aufgibst.

Vor allem dann, wenn dir gesagt wird, dass du Kalorien sparen musst. Dass das nicht funktioniert, habe ich hier und hier erklärt.

7. Anzeichen einer Zuckersucht: Schlafstörungen

Wenn abends noch sehr viel Energie in Form von Zucker reinkommt, verschiebt dies deinen Biorhythmus. Du bekommst Schlafstörungen. Schläfst schlecht ein- oder durch. Wie du wieder besser schläfst habe ich HIER (Blog) und HIER (Podcast) erklärt.

8. Anzeichen einer Zuckersucht: Du kannst nicht aufhören zu naschen!

Du kennst kein Ende! Die Tafel Schokolade muss vernichtet werden. Danach noch ein paar Chips. Dann die Gummibärchen. Zum Schluss noch mal Schokolade. Du spürst eine leichte Übelkeit, doch du gehst drüber weg.

9. Anzeichen einer Zuckersucht: Müdigkeit & Erschöpfung!

Es kostet deinem gesamten Organismus einschließlich Immunsystem, Darm und Leber eine Menge Energie, ständig einen hohen Blutzuckerspiegel auszugleichen und all den Zucker zu verstoffwechseln. Du fühlst dich oft müde, erschöpft und abgeschlagen, obwohl du genug Schlaf bekommst.

10. Anzeichen einer Zuckersucht: Schlechtes Immunsystem

Ständige Erkältungen und Allergien können durch eine Besiedlung der Darmflora, der Sitz des Immunsystems, mit zu vielen Hefebakterien beeinflusst sein. Das Ungleichgewicht dieser Bakterienkulturen wird u. a. durch einen übermäßigen Zuckerkonsum beeinflusst.

11. Anzeichen einer Zuckersucht: Du brauchst nach einer Mahlzeit noch was Süßes!

Dein Körper schaukelt sich über die zuckrige Nahrung in deinen Mahlzeiten von einem Blutzuckeranstieg zum nächsten. Zwischendurch fällt dir der Blutzuckerspiegel immer wieder in den Keller.

On top kann dein Körper bereits so auf den Zuckerkonsum konditioniert sein und bestimmte Alltagssituationen mit dem Konsum von Zucker verbinden. z.B. Immer, wenn ich nach Hause komme. Immer, wenn die Tagesschau läuft. Immer, wenn ich zur Ruhe komme brauche ich Zucker.

12. Anzeichen einer Zuckersucht: Schlechte Laune, wenn keine Süßigkeiten in Reichweite sind.

Ohne die tägliche Ration Süßkram, Kuchen oder deftiges Knabberzeug nerven Kollegen, Partner, Kinder, Freunde. Du wirst zu einer explosiven Gefahr für deine Umgebung.

13. Anzeichen für eine Zuckersucht: Du brauchst Zucker, wenn Emotionen im Spiel sind!

Du brauchst zum Beispiel das beruhigende Gefühl von schmelzender Schokolade im Mund. Das ist leider nur ein kurzes Vergnügen, denn auf den Anstieg des Blutzuckerspiegels folgt dessen stärkeres Absinken als zuvor. Die Folge: Der Körper verlangt Nachschub.

Hast du dich in vielen Anzeichen für eine Zuckersucht wiedererkannt? Dann möchte ich dich ermutigen, die Kehrtwende zu machen!

Zuckersucht besiegen? Mit diesen 5 simplen Schritten nimmst du endlich ab!

Zuckersucht besiegen? Mit diesen 5 simplen Schritten nimmst du endlich ab!

Willst du deine Zuckersucht besiegen? Dieses unbändige Verlangen nach Schokolade, Eiscreme, Gummibärchen, Chips, Lakritz und Kuchen? Wenn ja – Hut ab! Es ist eine wirklich gute Idee, wenn du deine Zuckersucht angehen willst. Denn die Zuckerfluten in deinem Körper machen sich nicht nur auf den Hüften bemerkbar, sondern ruinieren heimlich, still und leise auch deine Gesundheit.

So führt der viele Zucker im Blut unter anderem zu einer Fettleber und macht die Zellen insulinresistent. Die Stoffwechselkrankheit Diabetes Typ 2 mit ihren dramatischen Folgeerkrankungen ist die Folge. Ich finde es deshalb richtig toll, dass du nach Lösungen suchst, um der Zuckersucht zu entkommen.

Zuckersucht besiegen: Warum das eine gute Idee ist!

1. Wie Zucker zu Körperfett wird.

Dein Körper hat Zuckerspeicher in den Muskeln und in der Leber. Pro Stunde oder mit jeder Mahlzeit kannst du etwa 60 Gramm Zucker (genauer: Glukose) in diese Speicher einlagern. Wenn du regelmäßig viele Kohlenhydrate isst – oder dich wenig bewegst und dadurch wenig Glukose verbrennst – sind die Speicher schnell voll. Was dann noch an Zucker übrig ist, wandelt die Leber in Fett um. Wo lagert die Leber am liebsten Fett ein? Richtig! Im Bauch. Richtig! Am Bauch.

[etwas genauer] Warum verwandelt die Leber Zucker in Körperfett?

Die Umwandlung von Zucker in Fett funktioniert zuverlässig, wenn der Körper regelmäßig mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten (Raketenzucker) überschwemmt wird: Überschüssiger Zucker wird in die Leber transportiert. Dort wird er in Fett (Triglyzeride) umgewandelt. Von dort wird das Fett in die Fettspeicher transportiert. Der nächste große Fettspeicher: der Bauch! Mit der Zeit lagert sich auch um die Leber herum Fett ab. Dein Arzt spricht dann von einer „nichtalkoholischen Fettleber“.

Warum macht der Körper das?
Die Evolution vollzieht sich im Schneckentempo. Deshalb funktioniert heute noch alles wie vor ein paar tausend Jahren. Als wir uns durch karge Winter und Tage ohne Nahrung kämpfen mussten. Manchmal fanden wir Früchte. Die Äpfel waren so klein wie Pflaumen. Ab und zu gab es Honig. Früher war es also wichtig, dass wir überschüssige Energie speichern konnten. Heute sorgt dieser Mechanismus dafür, dass wir Fett ansetzen – obwohl es keine kargen Winter mehr gibt. Denn es gibt Obst, Honig und tausend andere süße Lebensmittel. Das ganze Jahr über! Zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Zucker ist also nicht das neue Fett! Die überschüssige Zuckerenergie wurde schon immer in den Bauch, die Beine und den Po gepackt.

Viel Körperfett oder die Zuckersucht besiegen

2. Darmbakterien verhindern das Abnehmen!

Darmbakterien können das Abnehmen verhindern. Beim Abnehmen spielen zwei Bakterienstämme im Darm eine besondere Rolle: die Schlankbakterien (Bacteroidetes) – sie lassen die Energie aus der Nahrung auch mal „durchrutschen“. Die Moppelbakterien (Firmicutes) dagegen holen aus jedem Stückchen Nahrung das Maximum heraus. So kann die Karotte genauso auf die Hüften gehen wie ein Stück Kuchen.

Beide Bakterienfamilien haben ihre Daseinsberechtigung. Wichtig ist, dass das Verhältnis stimmt. Es gerät aus dem Gleichgewicht, wenn du mit deiner Nahrung vor allem die Moppelbakterien fütterst. Sind sie in der Überzahl, verdrängen sie die Schlankbakterien rigoros. Das kann so weit gehen, dass kaum noch Schlankbakterien im Darm vorhanden sind!

Und was mögen diese beiden Bakteriengruppen am liebsten? Schlankbakterien lieben Gemüse und Salat. Moppelbakterien stehen total auf ….tadaaaaa….Zucker! Welche Bakterienfamilie fütterst du gerade besonders gut?

[etwas genauer] Wie verhindern Darmbakterien das Abnehmen?

Hierzu gibt es einen ausführlichen Blogartikel von mir:

Hörst du lieber Podcast? HIER kannst du dir die Inhalte anhören!

Darmbakterien verhindern das Abnehmen? 3 Tipps für mehr Schlankbakterien!

3. Zucker lockt Insulin, das „Fettspeicherhormon!“

Insulin hemmt die Fettverbrennung UND packt umherschwirrendes Fett in die Fettzellen! Gleichzeitig. Du isst Zucker! Der Zuckerspiegel im Blut steigt, Insulin kommt und hält ihn in Schach. Etwa 1 gehäufter Teelöffel ist eine gesunde Menge Zucker im Blutkreislauf. Alles, was darüber hinausgeht, muss schnell wieder aus dem Blut geschaufelt werden – sonst wird es brenzlig.

Insulin ist das einzige Hormon, das den Zucker im Blut abbauen kann. Deshalb bekommst du von deinem Arzt sofort ein Medikament, wenn dieser Mechanismus nicht mehr funktioniert (Insulinresistenz, Diabetes Typ 2). Doch Insulin kann noch viel mehr! Es hemmt die Fettverbrennung! Zucker ist ja genug da. Der wird erst einmal verbraucht. Und das Fett, das es unterwegs noch auflesen kann, packt es als Zugabe in die Fettzellen. Jedes Mal, wenn du Kohlenhydrate isst.

[etwas genauer] Warum hemmt Insulin die Fettverbrennung?

Sobald die Zunge süß schmeckt, sendet sie ein Signal ans Gehirn: „Zucker ist auf dem Weg in den Körper“. Das Gehirn informiert die Bauchspeicheldrüse: „Gleich kommt Zucker – achte auf den Blutzuckerspiegel!“ Die Bauchspeicheldrüse produziert das Hormon Insulin. Hormone sind Botenstoffe, die Nachrichten im Körper verteilen.

Insulin dockt an der Körperzelle an und sendet so die Nachricht: „Liebe Körperzellen! Ich muss Zucker aus dem Blut schaffen. Öffnet eure Tore und schickt die Zuckertransporter los.“ Die Tore der Körperzellen öffnen sich. Die Zuckertransporter schnappen sich den Zucker und bringen ihn in die unzähligen Kraftwerke der Zelle, die Mitochondrien. Der Blutzuckerspiegel sinkt auf ein gesundes Maß.

Insulin ist ein Multitalent! Es übermittelt folgende Botschaften gleichzeitig: Hallo Energiezentrale! Du kannst die Fettverbrennung stoppen! Wir haben so viel Zucker zur Verfügung, den verbrauchen wir zuerst. Und das Fett aus der Sahnetorte brauchen wir jetzt auch nicht. Pack es in die Fettzellen, für schlechte Zeiten. Der einst lebenswichtige Mechanismus „Fett sparen, Fett speichern – damit wir den nächsten Winter überleben“ funktioniert auch heute noch einwandfrei.

Exkurs Diabetes Typ 2: Die Zuckerkrankheit wird oft nur zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt. Die Dunkelziffer ist hoch! Viele Menschen in Deutschland wissen nicht, dass sie bereits an dieser Zivilisationskrankheit leiden.

Das Tückische: Man spürt die Krankheit zunächst nicht. Erst spät machen sich Symptome bemerkbar. Und noch später die Folgeerkrankungen – Herzinfarkt, Schlaganfall. Schäden an der Netzhaut! Nervenschäden – zum Beispiel in den Füßen. Die dann amputiert werden müssen. Weil zu viel Zucker im Essen war.

In meinem Blogcast 5 Dinge, die du über Diabetes Typ 2 wissen solltest (hören oder lesen) kannst du mehr über die Symptome von Diabetes erfahren.

Ernährungstagebuch Zuckersucht besiegen
Schatztruhe Runter vom Zucker

Raus aus der Zuckersucht in 5 Schritten!

1. Schritt aus der Zuckersucht: Verschaffe dir einen Überblick!

Kurz und knapp: Führe für ein paar Tage ein Ernährungstagebuch. Schau dir an, wie viele Kohlenhydrate du in deinen Mahlzeiten hast. Lerne deine Nahrung kennen.

Warum dieser Schritt wichtig ist: Die Begriffe Kohlenhydrate und Zucker führen oft zu Missverständnissen. Alle Kohlenhydrate, ob in einer Karotte, einem Apfel, einem Stück Brot oder einer Pizza, sind mit Zucker gleichzusetzen. Kohlenhydrate (Zucker) gibt es also auch in gesunden Lebensmitteln. Die Zuckerbilanz eines Tages – da kommt einiges zusammen. Kohlenhydrate aus Brot, Teigwaren, Kartoffeln und Reis. Das Gebäck zum Kaffee, der Wein zum Abendessen. Das läppert sich.

Wie er gelingt: Schnapp dir meine mit viel Liebe zum Detail gestaltete Zuckerwürfel-Liste, mit der du über ein hinterlegtes Rechentool ausrechnen kannst, wo du gerade stehst. Verschaffe dir jetzt einen Überblick! Bist du noch im grünen oder schon im dunkelroten Bereich?

Du kannst auch ein Ernährungstagebuch führen, in dem du festhältst, wie viele Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße deine Mahlzeiten enthalten. Gesunde Fette und Eiweiße sollten jeden Tag in ausreichender Menge auf deinem Teller landen. Wenn du dir einen Überblick verschafft hast, kannst du mit Schritt 2 fortfahren.

Daniela Schumacher, Abnehm-Coach, Warteliste Gruppencoaching
[etwas genauer] Wieviele Kohlenhydrate gehen auf die Hüften?

Dazu gibt es ein paar einfache Faustregeln:

Ab 250 g KH pro Tag: Du nimmst schnell zu. Insulinresistenz und Diabetes-Typ-2 sind vorprogrammiert.

Ca. 100 g KH pro Tag: Du nimmst ab. Dein Organismus freut sich.

Ca. 150 g KH pro Tag: Du hältst dein Gewicht. Du hältst deinen Zuckerkonsum in Balance.

Ca. 200 g KH pro Tag: Du nimmst langsam zu. Deine Gesundheit leidet.

Was es dir bringt: Du lernst deine Nahrung kennen! Du bekommst ein gutes Gefühl für die Makronährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate in deinen Mahlzeiten. Nach einer Weile kannst du gut einschätzen, was dir (und deiner Figur) gut tut und was nicht.

Mach keine Religion daraus! Es reicht, wenn die Tendenz stimmt: weniger Kohlenhydrate. Iss auf keinen Fall unter deinem Grundumsatz! Das kann nicht passieren, wenn du auf genügend gesunde Fette achtest. Du musst nicht für den Rest deines Lebens ein Ernährungstagebuch führen. Es reicht, wenn du eine Weile den Überblick behältst.

Raus aus der Zuckersucht

2. Schritt aus der Zuckersucht: Geh auf die Jagd!

Kurz und knapp: Nimm dir Zeit zum Einkaufen. Achte darauf, dass du gesunde Lebensmittel zur Hand hast.

Warum dieser Schritt so wichtig ist: Du brauchst Alternativen! Es fällt dir leichter, auf süße Sünden zu verzichten, wenn du dir jederzeit eine gesunde Mahlzeit zubereiten kannst. Zum Beispiel eine Schokocreme aus Avocado, Banane, echtem Kakao und etwas Honig.

Wie er gelingt: Schreib auf, was du brauchst. Dir fehlen die Ideen? Schnapp dir den Einkaufsguide zum Abnehmen mit vielen Tipps und Ideen für deinen nächsten Einkauf.

Was es dir bringt: Bewusst auf die Suche nach gesunder Nahrung zu gehen macht Spaß! Du entdeckst, wie viel Leckeres übrig bleibt – auch ohne Zuckerbomben.

3. Schritt aus der Zuckersucht: Küchen-Make-Over!

Kurz und Knapp: Entferne alles aus deinem Blickfeld, was nicht zu deiner neuen Ernährung passt.

Warum dieser Schritt so wichtig ist: Was du nicht weißt (siehst), macht dich nicht heiß. Der Verzicht auf Zucker fällt leichter, wenn Schokolade, Lakritz & Gummibärchen nicht in Reichweite sind. Mein persönlicher Schutz vor Süßem: Nicht kaufen!

Wie es gelingt: Sortiere aus! Packe alles aus dem Blickfeld, was deine Pläne stören könnte. Schau auf die Rückseite der Verpackungen: Wie viele KH sind drin? Verschenke die Süßigkeiten.

Was es dir bringt: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Es tut gut, einen klaren Schnitt zu machen.

Schatztruhe Runter vom Zucker

4. Schritt aus der Zuckersucht: Dreh am Zuckerrädchen!

Kurz und knapp: Schau in der Zuckerwürfel-Liste oder deinem Ernährungstagebuch nach, welche Nahrungsmittel dir deine Zuckerbilanz verderben. Lass weg, was dir leicht fällt.

Warum dieser Schritt so wichtig ist: Der Anfang ist gemacht! Welche Lebensmittel haben dir besonders viele Kohlenhydrate gebracht? Auf welche Zuckerbombe kannst du verzichten? Wie viele Kohlenhydrate würdest du dadurch einsparen? Bevor du auf Obst verzichtest, lass lieber die Kekse weg! Iss nur die Hälfte von Nudeln, Kartoffeln, Reis und Brot.

Wie es gelingt: Ersetze einen Teil der Beilagen durch Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte und Obst. Achte darauf, dass du genügend gesunde Fette und Eiweiß zu dir nimmst. Mein Tipp bei Heißhunger: Die Anti-Heißhunger-Toolbox HAPPY! NOT HUNGRY hilft dir, Heißhunger zu stoppen.

Was es dir bringt: Du siehst, wie dein Zuckerkonsum schon durch kleine Veränderungen sinkt. Außerdem hast du mehr Energie: Nach einem Salat mit Geflügel statt einer Pizza fällst du nicht ins Mittagskoma.

Gesunde Erdbeeren helfen die Zuckersucht zu besiegen

5. Schritt aus der Zuckersucht: Mach eine Zuckerchallenge!

Kurz und knapp: Reduziere deine Mahlzeiten jeden Tag um eine Produktgruppe, die einen hohen Anteil an Zucker enthält.

Warum dieser Schritt so wichtig ist: Du brauchst einen Zucker-Reset! Ein bisschen Zucker weglassen – das funktioniert nicht. Erst nach ein paar Tagen ohne Zucker spürst du den Erfolg.

Wie er gelingt: 5 Tage lang Schritt für Schritt den Zucker reduzieren!

1. Tag: Verzichte auf Süßigkeiten.
2. Tag: Vermeide Fastfood wie Pizza und Döner.
3. Tag: Verzichte auf zuckerhaltige Getränke.
4. Tag: Reduziere Marmelade und Schokoaufstrich.
5. Tag: Füge eine weitere Produktgruppe hinzu.

Mit meinem Blogartikel Nebenwirkungen beim Zuckerentzug bist du dann auch bestens gewappnet, falls Zuckerentzugssymptome auftreten.

Was es dir bringt: Du spürst schon bald, dass sich was tut! Nach ein paar Tagen verlierst du Wasser. Die ersten Kilos purzeln! Sehr motivierend! Zucker bindet Wasser an der Körperzelle, wenn er gespeichert wird. Du brauchst jetzt viel weniger davon. Wenn du das eine Weile machst, verändert sich dein Geschmack in Richtung süß. Dein Blutzuckerspiegel bleibt stabil. Die Heißhunger verschwindet.

Schatztruhe Runter vom Zucker